Selbstbild und Fremdbild als Leader*in

Alles nur ein Wunschbild? 

Ärgerst du dich manchmal über eine gewisse Zurückhaltung in entscheidenden Momenten und denkst, du könntest durchaus mehr Mut haben? Im Gegensatz dazu erhältst du die Anerkennung deiner Kollegen für dein selbstsicheres Auftreten? Oder du schätzt bei deiner Kollegin, ihre offene Art, doch sie selbst sieht sich so gar nicht? Hier gehen das eigene Selbstbild und das Fremdbild auseinander.

Unser Selbstbild ist die Vorstellung, von unserer eigenen Person. Diese Vorstellung hängt von u.a. folgenden Faktoren ab: Unserem Status, unseren Erfahrungen, Fähigkeiten, Überzeugungen, Gefühlen, Werten, Wünschen und Bewertungen.

In direktem Zusammenhang mit diesen Faktoren, steht unser Wunschbild. Also, unser auserkorenes Idealbild, z.B. wie ein*e Leader*in zu sein hat oder nicht, so wie wir gerne sein wollen. Stimmen Selbstbild und Wunschbild nicht überein – was in der Regel der Fall ist, denn sonst wäre es kein Wunsch-Bild – hat das durchaus inneres Konfliktpotenzial.

Unser Selbstbild zeigt sich auch im Außen. Unser Innenbild beeinflusst unser Außenbild. Wir senden z.B. Signale in Form von Körpersprache und Haltung aus. Wenn du mit hängenden Schultern durch dein Leben läufst, wirst du von anderen definitiv nicht als Person mit hohem Selbstwert und Selbstvertrauen wahrgenommen, was definitiv nicht dem Bild eines Leaders entspricht.

Das Fremdbild ist das Bild, das andere von uns haben und wie sie uns sehen. Beachte hier bitte: Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung. Denn auch unser Gegenüber hat diese o.g. „Filter“ in Form von Überzeugungen, Gefühlen, Werten, Bewertungen (usw.) „installiert“. Seine Wahrnehmungen werden zunächst gefiltert und dann in diverse „Schubladen“ einsortiert. Daraus ergibt sich nicht nur das Bild, das sich unser Gegenüber von uns macht, sondern auch der Umgang mit uns – und selbstverständlich auch umgekehrt.

Besonders interessant dabei ist: Das Fremdbild kann unser Selbstbild beeinflussen. Wenn du z.B. von anderen immer wieder Komplimente dafür bekommst, dass du ein herausragendes Talent darin bist, andere Menschen mit deinen Vorträgen mitzureißen, dann wirst du sicher mehr Gelegenheiten nutzen und dir voller Stolz und Selbstbewusstsein noch mehr zutrauen.

Im umgekehrten Fall müssen wir schon sehr überzeugt von unserem Talent sein und genügend Selbstvertrauen mitbringen, um uns das nächste Mal wieder vor einer Gruppe zu präsentieren. Es lässt uns in der Regel eher kleiner und unbegabter fühlen, wenn uns andere so wahrnehmen und es uns mitteilen oder spüren lassen.

SOULFUL LEADERSHIP bedeutet auch, zuerst bei sich selbst hinschauen

Selbst- und Fremdbild, beide beeinflussen sich gegenseitig. Passen diese beiden Bilder so gar nicht aufeinander, können wir davon ausgehen, dass wir an den entsprechenden Stellen sogenannte „blinde Flecken“ haben, was unsere eigene Person und deren Wirkung – und somit auch die Wirkung als Unternehmer*in oder Führungskraft – betrifft. 

Um deine „blinden Flecken“ zu identifizieren, kannst du mit einem Coach in den Austausch und in die Selbstreflexion gehen. Das erfordert ein wenig Mut. Mut genauer hinzusehen und hinzuhören sowie ehrlich mit dir selbst zu sein. Das ist eine große Chance, dich jetzt von „alten Fesseln“ zu befreien, ein wertschätzenderes Selbstbild von dir zu erhalten, mehr Klarheit zu gewinnen nach außen strahlen zu lassen, wie es dir entspricht. 

Oft sehen wir die Dinge erst, wenn wir bereit sind sie zu sehen. Doch SOULFUL LEADER*INNEN reflektieren sich selbst und sind bereit jederzeit bei sich selbst hinzuschauen und gegenenfalls etwas zu verändern. SOULFUL LEADER*INNENE wissen sehr genau, dass Veränderung stets bei einem selbst beginnt. 

Manche Klientinnen wundern sich nach einem Coaching, warum sie gewisse Dinge bei sich nicht schon weit vorher wahrgenommen haben, da sie ihnen jetzt so offensichtlich erscheinen. Menschen verstehen ihr Leben eben meistens rückwärts und beginnen dann erst, sich selbst zu wertschätzen.

Das liegt an den von mir beschriebenen sogenannten „blinden Flecken“. Diese haben wir alle und, wie die Bezeichnung bereits sagt, sind wir „blind“ dahingehend, diese sehen zu können. Andere können sie jedoch durchaus wahrnehmen. Der Abgleich des eigenen Selbstbildes mit dem Bild, das andere von uns haben, birgt viele Offenbarungen in sich.

Die Diskrepanz zwischen Selbstbild und Fremdbild ist die Ursache für Konflikte

Die Diskrepanz zwischen Selbstbild und Fremdbild ist die Ursache für fast alle unserer zwischenmenschlichen Konflikte. Ein Mensch reagiert mit vehementem Widerstand, wenn man (ungefragt und manchmal sogar gefragt) versucht, seinen „blinden Fleck“ aufzudecken und sein unbewusstes Verhalten spiegelt. Auch das ist SOULFUL LEADERSHIP, hier mit Klarheit und dem nötigen Feingefühl in entsprechende Gespräche zu gehen.

In den meisten Alltags-Situationen bringt es leider absolut nichts, im Gegenteil, denn die Selbsterkenntnis ist „heilsam“ und nicht das Übernehmen äußerer Urteile. Erst, wenn wir tatsächlich bereit dazu sind, wenn wir gewisse Themen für uns gelöst, diverse Hürden überwunden oder bestimmte Ereignisse durchlebt haben, werden wir  – manchmal sogar ganz plötzlich – vom „Blinden“ zum „Sehenden“.

Nicht selten überkommt uns dann wie ein Lichtblitz die Erkenntnis. Dann wundern wir uns darüber, dass wir das nicht schon viel früher gesehen haben. Doch wir sehen die Dinge tatsächlich erst, wenn wir bereit dazu sind. Erst dann werden unsere „blinden Flecken“ auch für uns sichtbar.

Wenn du bereit bist deinen Weg zu dir selbst, zu deiner SOULFUL LEADER IDENTITÄT weiter zu gehen, wenn du bemerkst, dass bei dir etwas gesehen werden will, wenn du für dich herausfinden möchtest, ob es einen Unterschied zwischen deinem Selbstbild und dem Fremdbild gibt, dann schreibe dir doch einmal auf, wie du dich selbst siehst und lass dir von Familie, Bekannten und Kollegen eine Rückmeldung zu deiner Wirkung, deinem Verhalten und deiner Kommunikation geben.

Dann vergleiche die beiden Listen miteinander. Gehen deine Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung in bestimmten Punkten weit auseinander? Wenn ja, wo genau? Hier kann ein ein Schatz für dich begraben liegen, ein Schatz mit großem Potenzial für deine persönliche und geschäftliche Entwicklung als Leader*in. 

Was bedeute das nun für dich?

Das Resümee: Selbstbild sowie Fremdbild sind das Ergebnis von persönlichen Eindrücken und Bewertungen. Diese müssen nicht unbedingt auf Tatsachen beruhen und jede/r von uns hat seine eigene Wahrheit und Realität. Dennoch sollten wir uns alle damit beschäftigen und Klarheit darüber gewinnen wie wir uns selbst sehen, wie wir wirken und wie wir wirken möchten. Nur dann haben wir eine Chance als Leader*in überzeugend wahrgenommen zu werden.

Wenn du Fragen an mich hast, melde dich gerne.

Ich freue mich auf dich!

Deine Christine