Radikal ehrliche Selbstreflexion

Zur Selbstreflexion, benötigen wir – außer an der ein oder anderen Stelle ein  wenig Geduld mit uns selbst – auch eine gehörige Portion Mut.

Denn danach  gibt es keine Ausreden mehr es nicht anders zu machen, noch anderen die  Schuld für bestimmte Umstände und Ereignisse zu geben. Doch das hindert  dich doch nicht – oder? 

Behalte mal folgende Fragen im Hinterkopf, während du dir diesen Artikel liest:  

  • Inwieweit reflektierst du dich bisher tatsächlich selbst? 
  • Wie ehrlich bist du dabei zu dir?  
  • Was möchtest du zukünftig verändern?  

Doch jetzt erst mal von ganz vorne. 

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Was ist überhaupt diese „Selbstreflexion“?

Wir könnten auch Selbstwahrnehmung oder Selbstbeobachtung dazu sagen. Es  geht darum, sich selbst den Spiegel vorzuhalten oder vorhalten zu lassen.  

Sich zu hinterfragen und seine Handlungen oder Nicht Handlungen, gewisse  Vorgehens-, Sicht- oder Verhaltensweisen zu hinterfragen. Insbesondere dann,  wenn wir bemerken „da ist etwas suboptimal gelaufen“. Und dann, wenn wir  beispielsweise unsere Kommunikation und unser Leadership verbessern wollen.  

Nur, wenn wir uns selbst reflektieren finden wir heraus, warum wir etwas tun und  was uns dazu antreibt. Dadurch, dass wir aufmerksam und sehr achtsam in den  Spiegel schauen – tatsächlich oder im übertragenen Sinne – sehen wir, was uns  sonst verborgen bleiben würde. 

Es kann durchaus sein, dass wir dabei an unsere Grenzen stoßen oder auch mal  regelrecht im Nebel tappen. Dann hilft ein professioneller Blick und ein  Feedback von außen. Ich erlebe während meiner Coachings sehr oft, wieviel  mehr Klarheit das alleine schon bringt. Denn wir alle haben sogenannte blinde  Flecken, die andere von Außen klarer wahrnehmen können, als wir selbst.  

Durch ehrliche Selbstreflexion, erkennen wir unsere Anteile an bestimmten  Ereignissen, seien sie positiv oder negativ. Und beides ist gleichermaßen wichtig  für dein Selbst – Bewusstsein als Leaderin oder Leader. Sie ist der Grundstein für  dein Weiterkommen und deinen Erfolg. 

Unter anderem. weil du aus Erkenntnissen darüber, warum etwas besonders gut  gelaufen ist – oder eben aus Fehlern, lernen kannst, es das nächste Mal besser  zu machen. So kannst du zukünftig besser Entscheidungen treffen und einen  guten Umgang mit Konflikten entwickeln. Weil du durch deine Klarheit, nicht „wie ferngesteuert“ reagierst, sondern dich und deine Emotionen besser  steuern kannst. 

Du bist dir deiner selbst bewusster. So wirst du überhaupt erst in die Lage  versetzt, in solchen Situationen AGIEREN zu können, anstatt nur zu REAGIEREN.  

Einer meiner Coachees hatte genau dieses Thema. Er erzählte mir davon,  dass eine ganz bestimmte Verhaltensweise eines seiner Mitarbeiter  ihn immer wieder völlig in Rage bringt. Er sagte, dass er dann so damit  beschäftigt ist, diese Emotionen zu unterdrücken, dass er es nicht mehr schafft,  sich auf das eigentliche Ziel des Gesprächs zu konzentrieren und regelrecht „rot  sieht“. 

Vielleicht kennst du das auch?

Sei Regisseur*in deines Lebens und Leaderships 

Ich habe ihm die Aufgabe gegeben sich einmal vorzustellen, er wäre ein  Regisseur und würde diese Szene einmal aus einer gewissen Entfernung und  aus unterschiedlichen Perspektiven Betrachten. Gesagt, getan… 

Dann erst hat er wahrnehmen können, in welcher Haltung – innerlich und  äußerlich – er diesem Mitarbeiter gegenübersteht. Er war überrascht und  regelrecht erschrocken denn seine Haltung beschreibt er so „wie ein Tiger vorm  Angriff“. Sein Gegenüber reagierte entsprechend.  

Also, hat er geschlussfolgert, ist das Verhalten seines Mitarbeiters eine Reaktion  auf sein eigenes Verhalten. Er hat es selbst es in der Hand, etwas zu verändern.  

Wir haben dann erarbeitet, wie er sich beim nächsten Mal verhalten möchte.  Und damit gleichzeitig einen Anker gesetzt, der ihn auch in dieser, bisher  stressigen Situation daran erinnert, was er sich vorgenommen hat. Genauso  kannst du es auch machen. 

Vielleicht gibt es auch in deinem Leben gerade eine Situation oder  Verhaltensweise eines Menschen in deinem Umfeld, das dich reizt oder  triggert? 

Dann betrachte die Situation einmal mit dem nötigen Abstand, tritt innerlich ein  paar Schritte zurück und nimm unterschiedliche Perspektiven ein. Du wirst ein  neues Bewusstsein über dich und die Situation bekommen 

Wenn du dann noch überlegst, wie du dich stattdessen verhalten willst, wirst du  dich beim nächsten Mal daran erinnern. Und genau das wird dir dabei helfen, die  Situation gelassener zu meistern. 

Das war nur mal ein kleines Beispiel, wie es gehen kann und ich hoffe, du kannst  dir da was für dich rausziehen.  

Selbstreflexion lohnt sich 

Deine Selbstreflexion kann auch etwas mehr Zeit benötigen. So lange, bis du  Erkenntnisse daraus ziehen kannst und deine individuellen  

Lösungsmöglichkeiten findest. Gerade, wenn du keine Sparingspartnerin oder  -Partner hast, der als Beschleuniger*in dienen kann, hab etwas Geduld mit dir.  Auch hier gilt „Übung macht den Meister“ und es wird dir immer mehr und  besser gelingen.  

In jedem Fall lohnt es sich! Das Schlimmste, was du jetzt tun kannst ist, es erst  gar nicht versuchen. Jede neue Erkenntnis, die du haben wirst, bringt dich auf  deinem Weg weiter.  

Die 21-Tage Selbstreflexions-Challenge 

Vielleicht hast du ja Lust auf eine 21 Tage Challenge? 

Sicher hast du schon mal gehört, dass Forscher sagen, dass es mindestens 21  Tage dauert, bis ein Verhalten Routine werden kann. Deshalb ist das ein klasse  Einstieg, wie du Selbstreflexion in deinen Tagesablauf integrieren und zur  Routine werden lassen kannst. 

Wähle dazu einen Zeitpunkt am Tag aus, der für dich besonders geeignet ist, um  dich in Ruhe zu reflektieren. Für mich reichen da oft bereits 10-15 Minuten. Das  kann morgens oder auch abends sein, je nach deiner Präferenz, doch es bietet  sich für deine Morgenroutine an.  

Ich empfehle dir an einem ruhigen Platz ein Notizbuch zur Hand zu nehmen und  dir Fragen zu stellen, wie:

    • Wofür bin ich dankbar? 
    • Bin ich unzufrieden? Wenn ja warum? 
    • Was kann ich heute besser machen? 
    • Wo und wie bereichere ich das Leben von anderen? 
    • Worauf könnte ich verzichten, tue es aber nicht? 
    • Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, was würde ich anders machen? 
    • Gibt es Dinge, die mich an meinem Erfolg hindern? 
    • In welchen Situationen stehe ich mir selbst im Weg? 
    • Worin will ich mich noch verbessern? 
    • Welchen Einfluss haben andere Menschen dabei auf mich? 
    • Wie glücklich wäre ich in drei Jahren, wenn ich genauso weiter mache?  

Nachdem du sie beantwortet hast, wirst du deine Stellschrauben erkennen und  entscheiden können, wie und wo du sie drehen willst.  

Ja, es ist eine intensive Auseinandersetzung mit dir selbst. Eine  Auseinandersetzung mit den eigenen Lern- und Handlungsprozessen, mit dem  persönlichen Mindset, dem eigenen Kommunizieren und Führen.  

Was mir auffällt ist, dass viele sich noch allzu oft im Außen befinden und dort die  Schuld suchen; bei ihrem Gegenüber, der Vorgesetzten, dem Kollegen, der  Ehefrau oder dem Lebenspartner. Impulsiv bewerten wir das oberflächlich  Wahrgenommene und reagieren darauf. Völlig unreflektiert. 

Es ist ja auch zu schön und so einfach, anderen die Schuld zu geben, anstatt bei  sich selbst hinzuschauen. Damit geben wir die Führung ab und somit, dem  anderen die Macht, über uns und unser Verhalten. Sieht so Führung aus? Nein,  definitiv nicht. 

Wer wirklich „in Führung gehen“ und eine Leaderin oder Leader sein will, kommt  aus meiner Sicht nicht drumherum, sein eigenes Denken und Handeln radikal 

ehrlich zu reflektieren. Nur so schaffen wir es, wirklich in unserer inneren Stärke  zu sein und uns selbst gut zu führen.  

Das bedeutet, ehrliche Selbstreflexion, ist Teil einer wirksamen Selbstführung  und eine Kompetenz, die du als wirksame Führungspersönlichkeit brauchst.  Wie ich bereits am Anfang gesagt habe, es erfordert auch eine Portion Mut und  noch dazu den Willen zur Veränderung.  

Nach 21 Tagen, und das kann ich versprechen, wenn du es konsequent  durchziehst, wirst du nicht mehr derselbe Mensch sein, der du jetzt bist.  Es wird dich unweigerlich weiter bringen und dein inneres und äußeres  Leadership zum Positiven verändern.  

Zusammengefasst, bedeutet das folgende Schritte zu gehen:

Schritt 1: Übe dich im gezielten, ergebnisorientierten „in den Spiegel schauen“. (Das unterscheidet sich sehr deutlich von kreisenden Gedanken!) 

Schritt 2: Hinterfrage, was es ganz konkret ist, dass dich so oder so reagieren lässt.  

Schritt 3: Lass los, was dich unzufrieden macht. (Z.B. hinderlichen Gedanken und Verhaltensweisen.) 

Schritt 4:  Frag dich jetzt: Was willst du stattdessen? 

Schritt 5: Geh in die Umsetzung und setzte einen Fuß vor den anderen, um die neuen, gewünschten Verhaltensweisen zu üben und zur Gewohnheit  werden zu lassen.  

Jetzt bin ich einmal radikal ehrlich; wer in solchen Situationen nicht bereit ist, bei sich selbst hinzuschauen und  gegebenenfalls an sich zu arbeiten um etwas zu verändern, der wird auf Dauer  weder sein Team führen, noch seine Kundinnen und Kunden dauerhaft  überzeugen können.  

Was sagt der „Urvater der modernen Managementlehre“ dazu?  

Peter F. Drucker, der sogenannte Vater der modernen Managementlehre,  empfiehlt Führungskräften, die von ihm so benannte Feedbackanalyse. Das ist  eine besondere Form der Reflexion, um Stärken und Schwächen, aber auch  mögliche eigene -wie er es nennt – „intellektuelle Arroganz“ und schlechte  Gewohnheiten zu identifizieren. 

Und das funktioniert so: Wann immer du eine Schlüsselentscheidung treffen  musst oder eine wesentliche Maßnahme umsetzt, schreibst du auf, welche  Ergebnisse du erwartest. 9 oder 12 Monate später stellst du diesen Erwartungen  die tatsächlichen Ergebnissen gegenüber. 

Durch diese Analyse kommt ganz klar heraus,wo wir selbst unsere Stärken  haben und auch worin wir nicht besonders gut sind. Genau diese Aufgaben  können wir delegieren. 

Drei Schlüsse solltest du – nach Drucker – aus der Feedbackanalyse ziehen: 

  1. Konzentriere dich auf deine Stärken. 
  2. Entwickle deine Stärken. 
  3. Stelle fest, wo dich „intellektuelle Arroganz“ zu „lähmender Ignoranz“  verurteilt.

Den letzten Punkt erklärt Drucker so, und ich zitiere: „Insbesondere Menschen,  die in einem bestimmten Bereich über großes Wissen verfügen – hegen  Geringschätzung für das Wissen in anderen Bereichen oder glauben,  ›Intelligenz‹ sei ein Ersatz für Wissen.“  

Doch die Feedback Analyse zeigt sehr schnell, dass einer der Hauptgründe für  mangelhafte Leistung darin besteht, dass jemand einfach nicht genug weiß oder  das Wissen außerhalb des eigenen Spezialgebiets nicht schätzt.  

Ein weiterer, absolut wichtiger Schluss lautet: 

Trenne dich von deinen schlechten Gewohnheiten! 

Gemeint sind Handlungen oder Unterlassungen, die unsere Effektivität und  Leistungsfähigkeit hemmen.  

Kaum etwas, kann dich als Leaderin oder Leader effektiver weiterbringen, als  eine regelmäßige schriftliche Reflexion.  

Peter F. Drucker, wie z.B. auch der bekannte Autor und Kommunikationstrainer  Dale Carnegie, waren – jeder in seinem Bereich – außergewöhnlich erfolgreich.  Und beide schreiben das zum großen Teil der Selbstreflexion zu.  

Jetzt die Frage an dich: Wie schätzt du den Aufwand im Verhältnis zum  möglichen Gewinn ein? 

Aus meiner Sicht wird der Gewinn sehr hoch sein.  

Was spricht jetzt noch dagegen, noch HEUTE damit zu beginnen?

Wenn jetzt dein innerer „Quatschi„ so Dinge von sich gibt, wie: §Aber du hast  doch sowieso schon so wenig Zeit!“ oder „Du musst doch noch was einkaufen!“  oder „Ach ne, heute kommt doch deine Lieblingsserie!“ Dann weise ihn  freundlich, doch sehr bestimmt in die Schranken und denk nochmal an eine der  Reflexionsfragen von vorhin: 

Wie glücklich/erfolgreich/zufrieden wärst du in drei Jahren, wenn du genauso  weiter machst?  

Soulful Leaderinnen und Leader nehmen sich Zeit für Reflexionsarbeit

Ich lege es dir ans Herz nimm dir die Zeit für deine Reflexionsarbeit. Probier’s  aus, du hast nichts zu verlieren, nur zu gewinnen!  

Soulful Leaderinnen und Leader sind bereit zu radikal ehrlicher Selbstreflexion  und sie stellen sich ihren „Schatten“. Soulful Leaderinnen und Leader, sind Menschen, die nicht „Wasser predigen“  und „Wein trinken“, sondern als Vorbild vorangehen und verkörpern, was sie  vermitteln. 

Als Soulful Leaderin oder Leader weißt du, dass du dich selbst gut führen musst,  damit dir andere gerne folgen.  

In diesem Sinne wünsche ich dir gutes Reflektieren und viel Erfolg! 

Herzlichst  

Deine Christine 

 

PS: Wenn du dir meine ganz individuelle Unterstützung wünschst, lass uns  gerne in einem 30-minütigen Impulsgespräch besprechen, was ich für dich tun  kann. Ich freue mich auf dich!

 

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