Wie du Manipulation durchschaust und selbstbewusst „Nein“ sagst

Ein „Nein“ zu anderen, ist ein „Ja“ zu dir selbst 

Fällt dir „Nein“ sagen in bestimmten Situationen schwer? Oder ertappst du dich in Situationen, wo du „Ja“ sagst, aber „Nein“ denkst? 

Vielleicht kennst du es aber auch aus der anderen Perspektive: Du fragst jemanden in deinem Team etwas und spürst genau, dass diejenige oder derjenige es nicht will, doch trotzdem „Ja“ sagt? Hilfsbereite und freundliche Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen stehen stets hoch im Kurs.

 

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Heute geht es um das Thema selbstbewußt „Nein“ sagen

Weil mir das immer wieder innerhalb meiner Coachings begegnet, beleuchten wir heute, wie du Manipulation erkennst und selbstbewusst „Nein“ sagst.

Sicher gibt es auch Situationen, wo wir alle mal in den sauren Apfel beißen müssen und nicht alles ist immer heiter Sonnenschein. Es gibt Dinge, gerade im Berufsleben, die erledigt werden müssen, wo wir unsere Interessen zunächst hinten an stellen dürfen, doch es gibt auch Dinge, die andere einfach nur auf uns abwälzen wollen und wir uns nachher ärgern, dass Aufgabenliste aus allen Nähten platzt. 

In solchen Situationen ist jedes „Ja“ zu anderen, ein „Nein“ zu dir selbst.

Und um einen weiteren Satz aufzugreifen der in diesem Zusammenhang zu recht kursiert:

„Nein“ ist ein kompletter Satz, der weder eine Erklärung noch eine Rechtfertigung braucht. 

Eigene Grenzen durch „Nein“ sagen schützen 

An gewissen Stellen, darfst und musst du bitten –  egal ob aus der Position einer oder eines Vorgesetzten oder Mitarbeitenden  – ablehnen, um deine eigenen Grenzen zu schützen. Doch warum fällt vielen Menschen „Nein“ sagen eigentlich so schwer? 

Wir befürchten Erwartungen, nicht zu erfüllen, Gefühle zu verletzten oder wollen Konfliktsituationen aus dem Weg gehen. Wir haben Angst, unser Gegenüber zu enttäuschen. Auch, wenn das alles vielen Menschen so geht und ein intuitives Verhalten ist, weil wir nicht aus der Gruppe ausgestoßen werden wollen.

(Mehr dazu in Episode 18 im Q & A zum Thema „Klare Kommunikation“. Hör doch da einfach mal rein.) 

Es mag ein intuitives natürliches Verhalten sein, aber es ist nicht förderlich für mentale und physische Gesundheit und es tut so rein gar nichts für unser eigenes Wohlbefinden. Somit tut es auch nichts für die gesamte Gruppe, sei es nun dein Team oder deine Familie.

Wenn es dir nicht gut geht, wird sich das auf das gesamte System auswirken. Du kannst andere nur unterstützen, wenn du ausgeglichen und innerlich stabil bist. 

Glaub mir, ich weiß genau von was ich da rede! Mir fallen so einige Beispiele aus der Vergangenheit ein, wo ich es nicht geschafft habe „Nein“ zu sagen. Doch im Laufe der Zeit – frau wird ja älter und weiser – habe ich es gelernt und kann es in den meisten Fällen sehr gut, das „Nein“ sagen. Dazu habe ich einige Lektionen erfahren und lernen müssen, bis ich irgendwann gesagt habe „bis hierhin und nicht weiter“, also „Nein“. 

Kenne deine eigenen Bedürfnisse und nimm sie ernst

Ständiges „Ja“ sagen raubt dir eine Menge Energie bzw. du stellst die Energie, die du selbst in belastenden Situationen brauchst anderen zur Verfügung und am Ende fehlt sie dir. 

Wenn du ständig die Bedürfnisse der anderen erfüllst, bleibend deine Bedürfnisse auf der Strecke, das ist eine ganz einfache Rechnung. Stelle dich und deine Bedürfnisse, wenn es nicht gerade um Leben und Tod des anderen geht, an allererste Stelle. Setze, wie im Flieger empfohlen, zuerst dir selbst und dann erst anderen die Sauerstoffmaske auf. Deshalb ist es immens wichtig, dass du deine eigenen Bedürfnisse erkennst und ernst nimmst. 

Wenn du jetzt mal in dich gehst und dich selbst fragst: 

  • Was brauche ich gerade am allermeisten? 
  • Benötige ich mehr Zeit für mich? 
  • Will ich mal wieder Freunde treffen? 
  • Wünsche ich mir einen persönlichen Austausch mit einer oder einem bestimmten Kollegen? 
  • Was kannst du also gerade für dich tun oder auch sein lassen, um innerlich stabil zu bleiben oder zu werden? 

Sorge für deine innere Stabilität

Denn „Nein“ sagen funktioniert genauso wenig gut, wie Möglichkeiten zu sehen, wenn unser innerer Akku nicht geladen ist. Das kennst du sicher, wenn du im Stress bist, siehst du keine Lösungen, sondern meistern nur das Problem. Den inneren Akku immer wieder zu laden und für uns selbst zu sorgen steht also noch vor unseren täglichen To-dos. 

Gerade als Soulful Leaderin oder Leader solltest du diesem Thema eine absolute Priorität geben. Sorge für dich und gehe mit gutem Beispiel voran, zeige deinem Umfeld, dass das okay ist. 

Wenn man z.B. wirklich krank ist, gibt es keinen Orden dafür, wenn man sich ins Büro schleppt anstatt mal drei Tage auf der Coach zu liegen und womöglich noch den Rest des Teams ansteckt. Die erste Priorität ist für dich, für deinen innere Stabilität zu sorgen. 

Werde dir selbst bewusst und stehe für dich ein

Um „Nein“ sagen zu können darfst du dir auch nochmal selbst bewusst werden. Mach dir klar, wo du Expertin oder Experte bist oder noch mehr werden möchtest, wo du hin möchtest, was zu dir passt und was nicht. Denke dabei auch nochmal an deine Werte aus Folge 23 des Soulful Leadership Podcasts. 

Je bewusster du dir selbst bist, desto mehr kannst du für dich selbst einstehen und ganz bewusst „Nein“ sagen oder eben auch ganz bewusst „Ja“. 

Weil du es willst, weil es sich für dich gut und richtig anfühlt! 

Vorsicht vor den Meisterinnen und Meistern der  Manipulation! 

Aber Vorsicht! Wenn du „Nein“ sagst oder anderweitig für dich einstehst, haben Meisterinnen und Meistern der  Manipulation sehr wahrscheinlich einen „Joker“, wie „emotionalen Narben“, die sie immer wieder in den Vordergrund schieben. 

Wenn du dich z.B. über ihre Rücksichtslosigkeit beschwerst, werden sie dir ungefähr so antworten: „Du bist sauer, weil ich nicht aufmerksam bin, aber ich musste mit einem Vater zurechtkommen, der mich verlassen hat, als ich drei Jahre alt war.“  

Das entwaffnet dich dann völlig. Denn wer kann so unsensibel sein, jemanden zu kritisieren, der so ein Trauma durchleben musste? Und genau das ist ihr Spiel. Sei also vorbereitet und verlasse an dieser Stelle innerlich oder auch äußerlich „die Bühne“ dieses Gesprächs. 

Manipulation durch die „Schallplatte mit Sprung“

Vielleicht kennst du auch diese Art der Manipulator*innen: Sie bitten dich, eine Aufgabe für sie zu übernehmen, weil sie dafür keine Zeit haben. Eigentlich hast du auch genug Dinge zu tun und sagst ihnen das auch. Doch die Kollegin oder der Kollege wiederholt seine Bitte und du bringst ein weiteres Argument, warum es im Moment bei dir auch nicht geht. 

So geht das ein paar Mal hin und her. Du bringst immer neue Argumente und Begründungen an, warum du die Aufgabe nicht übernehmen kannst und am Ende fällt dir nichts mehr ein und du knickst ein und machst es doch. 

Diese Manipulatoren sind besonders klug, denn sie nutzen (meist unbewusst) eine Technik, die heißt „Schallplatte mit Sprung“.

Vielleicht erinnerst du dich noch daran oder kennst es nur aus Erzählungen, wenn eine Schallplatte früher einen Sprung hatte, blieb die Nadel des Schallplattenspielers an am Sprung, also an einer Stelle hängen, und es wiederholte sich genau der Teil des Songs immer und immer wieder. 

Falls du Kinder hast, kennst du das sehr gut von ihnen: 

„Bekomme ich Schokolade?“ 

 „Nein, heute nicht. Du hattest doch schon welche.“ 

Bitte, ich mag Schokolade!“ 

 

„Nein, morgen wieder. Nachher gibt es doch noch was Leckeres zum Abendessen. Sonst passt da nichts mehr rein.“

„Ich will aber Schokolaaaade!“ 

So geht es immer weiter. Die Kleinen haben da ein sehr großes Durchhaltevermögen und eben augenscheinlich „eine Platte mit Sprung“. 

Genau diese Technik kannst du auch ganz bewusst einsetzen, indem du dich wappnest und den Spieß umdrehst und dein „Nein“ oder etwas wie: „Ich habe hier noch eine Termin-Sache, die muss ich bis dahin erledigen, daher kann ich dir nicht helfen.“, immer und immer wieder wiederholst, bis es dein Gegenüber endlich verstanden hat und aufgibt.

 

Weitere Manipulatorinnen und Manipulatoren kennen

Weitere Manipulatoren sind die: 

  • Schmeichler: „Kannst Du das…. bitte für mich machen, du kannst das doch immer soo gut!
  • Mitleidstour’ler: „Wenn du mir nicht hilfst, weiß ich gar nicht mehr, wie das hinbekommen soll…!“
  • Schlechtes-Gewissen-Macher: „Also, ehrlich, ich hätte dich ja schon für kooperativer gehalten!“

Jetzt kannst du diese manipulative Verhaltensweisen hoffentlich zukünftig noch besser erkennen und du kannst entscheiden, ob du darauf anspringst oder nicht.

Sollte dir Jemand so gegenübertreten, binge dich in die entsprechende innere und äußere Haltung: Aufrichten, Schultern zurück, fest in die Augen schauen und mit freundlich, fester Stimme sagst du etwas, wie: „Das zieht bei mir nicht, also „Nein!“.  

Der Schlüssel zu einem befreienden „Nein“

Solltest du bemerken, dass du dennoch nicht „Nein“ sagen kannst, hat das meist tiefer Gründe. In dem Fall kannst du prüfen, wie es sich für dich anfühlt, wenn dich jemand um Hilfe bittet, wo du gerne „Nein“ sagen möchtest, es dir aber nicht über die Lippen kommt. Sei dabei ganz ehrlich zu dir selbst:

  • Befürchtest du Konsequenzen? 
  • Bist du geschmeichelt?
  • Hast du Angst vor Ablehnung? 
  • Willst du den Ansprüchen genügen? 
  • Fühlst du dich verantwortlich? 

Der Schlüssel zu einem befreienden „Nein“ ist dein Selbstwertgefühl.

Wenn du ein hohes Selbstwertgefühl hast, also vereinfacht gesagt; deinen Wert kennst und anerkennst, hinter dir selbst stehst, dich selbst wertschätzt, dann schaffst du es auch leicht „Nein“ zu sagen. 

Ja, das betrifft auch Führungspersönlichkeiten! Meistens spricht nur keiner offen darüber und ich finde es ist an der Zeit das zu ändern. Denn je eher wir auch über vermeintliche „Schwächen“ reden, desto eher können wir sie be- und verarbeiten und uns zu noch stärkeren Persönlichkeiten entwickeln.  

Übe dich darin Klartext zu reden

Wenn du ein klares „Nein“ denkst und fühlst, dann übe dich darin, dich in deiner Antwort kurz zu fassen und Klartext zu reden. 

Verzichte auf „Weichmacher“, wie:

  • „Es tut mir sehr leid, aber…“
  • „Sei mir nicht böse, aber….“
  • „Vielleicht könnte…“ 
  • „Eventuell…“
  • „Möglicherweise…“

Sage stattdessen: 

  • „Das muss ich leider ablehnen.“
  • „Leider geht das nicht.“
  • „Das musst du dieses Mal alleine stemmen.“
  • Oder eben ganz schlicht: „Nein.“ 

Für heute zunächst und in diesem Sinne: 

Jedes „Nein“ zu anderen ist ein „Ja“ zu dir selbst! 

 

 

Und wenn du dir Unterstützung dabei wünschst, innere Sicherheit und äußere Souveränität in deiner Führung zu gewinnen und deine Position klar einzunehmen, lass uns gerne sprechen. Schreibe mir ganz einfach eine E-Mail oder reserviere dein Impulsgespräch unter:
https://christinemaurerroedig.de/dein-impuls-gespraech/
 

 

Ich freue mich auf dich!

Herzlichst.

Christine 

 

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