Deine Wahrnehmung bestimmt dein Führungs-Verhalten

Erhöhe deine Wahrnehmungskompetenz 

Weißt du, wie viele Reize pro Sekunde auf jeden von uns einprasseln? 

Aus unserer Umwelt erhalten wir pro Sekunde 12 Millionen Bits an Informationen. Doch wieviele davon, nehmen wir tatsächlich wahr?  

40 Bits schaffen es maximal in unser Bewusstsein. Von den 12 Millionen Bits  an Informationen kommen 10 Mio. über das Sehen, 1 Mio. über das Hören und  der Rest, also über das Riechen, Schmecken und Fühlen. 

Wir nehmen unsere eigene Realität über unsere fünf Sinne wahr: sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken. So nehmen wir unglaublich viele Informationen auf.  

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Dennoch nehmen wir am Ende eben doch nur einen kleinen Teil dessen wahr,  was tatsächlich ist. Hier gibt es genügend Beispiele von Unfallzeugen: Bei 3 Zeuginnen oder Zeugen, sind es oft 3 unterschiedliche Aussagen. Bei der einen  war ein blaues Auto beteiligt, bei dem anderen ein silbernes. Bei dem einen kam der Knall früher, bei der anderen später, beim nächsten gar nicht.  

Vielleicht fragst du dich jetzt: Woran liegt das?  

Das liegt an ganz unterschiedlichen Dingen, doch in erster Linie, liegt es daran,  dass wir alle eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung und unterschiedliche Wahrnehmungsfilter haben.  

Unsere Wahrnehmungsfilter  

Ein „Wahrnehmungsfilter“ sorgt dafür, dass die tatsächlich wahrgenommenen Informationen stets geringer sind als die angebotenen.  

Wir alle haben unterschiedliche, bevorzugte Wahrnehmungs-Kanäle: 

  1. Es gibt Menschen bei denen der visuelle Kanal stärker ausgeprägt ist. Dieser Typ nimmt seine Umgebung primär visuell wahr und denkt in Bildern.  
  2. Bei anderen wiederum ist es der auditive Kanal. Diese Menschen können gut  zuhören und sind sensibel für Geräusche und Stimmen.  
  3. Menschen mit einem kinästhetischen Kanal, spüren vor allem ihre Gefühle und fassen Dinge und Menschen gerne an.  

(Das nur als kleiner Exkurs. Doch falls du mehr darüber erfahren möchtest, gib  die Begriffe einmal in eine der gängigen Suchmaschinen ein und du wirst fündig  werden.) 

Unser eigenes Modell der Welt  

Nun kommen wir zurück zu den Wahrnehmungsfiltern und vielleicht erinnerst du  dich noch an Episode #03 des Soulful Leadership Podcasts „Wirksam kommunizieren für wirksames Führen“. Darin habe ich bereits kurz darüber  gesprochen, dass wir alle innerlich auf unterschiedlichen Planeten leben, jeder in seiner ganz eignen inneren Welt, mit ganz individuellen Regeln und Gesetzen.  

Eine innere Welt mit ganz unterschiedlichen neuronalen Trampelpfaden, einer ganz individuell angelegten Landschaft und dazugehöriger Landkarte, unterschiedlichen Werten, und einem eigenen Richtig und einem eigenen Falsch. Aus dieser inneren Welt heraus nehmen wir im Außen wahr und  bewerten Situationen, Verhaltensweisen, wie sogar andere Menschen. 

Wir haben also ganz unterschiedliche Wahrnehmungsfilter. Zum einen unsere 5  Sinne und zum anderen unsere innere Welt, die im Laufe der Zeit u.a durch unsere Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen entstanden ist. 

Unsere Wahrnehmungsfilter schützen uns vor Reizüberflutung. Allerdings entscheiden sie eben auch darüber, was zu uns durchkommt und was nicht. Dieser Funktion sollten wir uns bewusst sein. 

Hierzu einmal ein ganz banales Beispiel: Während der eine verschiedene  Motorengeräusche diversen Auto-Marken zuordnen kann und diese Geräusche genießt, weil sie oder er ein Auto-Fan ist, identifiziert ein anderer genau diese  Akustik, als Lärmbelästigung und kann „bei so einem unglaublichen Krach“  schon gar keine Unterschiede feststellen.  

Und noch ein ganz anderes, sehr wichtiges Phänomen: Wenn jemand glaubt: „Niemand ist für mich da“ oder „Alle himmeln mich an“, sorgt auch das für eine  sehr selektive Wahrnehmung, d.h. durch den jeweiligen Filter, nimmt die Person im Außen genau das wahr, wovon sie in ihrer Welt überzeugt ist.  

Sie findet immer wieder Bestätigung im Außen, indem andere Menschen  vermeintlich nicht da sind, wenn sie sie braucht – oder sie sich immer wieder von anderen „angehimmelt“ fühlen.  

Unsere Energie folgt unserer Aufmerksamkeit 

Suchen wir eine gelben Sessel, fallen uns plötzlich überall gelbe Sessel auf,  obwohl wir vorher dachten, dass es kaum welche geben würde. (Pass auf, nachher siehst du irgendwo einen.)  

„Was wir nicht wahrnehmen, erkennen wir nicht. Was wir nicht erkennen, können  wir nicht denkend verarbeiten.“ – Ein Zitat von Jakob Lipp aus dem Buch „Kommunikative Kompetenz“. 

Der reflektierte Umgang mit deinen Wahrnehmungen 

Die Qualität deiner Wahrnehmung, kannst du durch die gezielte Steuerung  deiner Aufmerksamkeit und Achtsamkeit verändern. Innerhalb von Coachings, ist das ein nicht unerheblicher Teil des Prozesses. Am Anfang steht oftmals ein  Perspektivwechsel. Und der ist dann, wie es Nikol in Episode #10 so schön  sagte, der Beginn des persönlichen Wachstums. Wenn wir beispielsweise eine  fremde Kultur kennenlernen, nehmen wir unsere Umwelt anders wahr.  

Was hat das jetzt mit Leadership zu tun?  

Was hat das mit Führung und Selbstführung zu tun?  

Sehr viel. Denn deine Wahrnehmung bestimmt dein Verhalten!  

Also, auch dein Führungsverhalten im Außen, wie auch dein Selbstführungsverhalten. Deine Wahrnehmung beeinflusst deine Wirksamkeit. Der reflektierte Umgang mit deinen Wahrnehmungsfiltern ist also elementar  wichtig.  

Die Art, wie wir wahrnehmen, steuert unsere Entscheidungen und den Blick auf  die unterschiedlichen Situationen der Zusammenarbeit mit anderen. Konflikte  beruhen sehr oft auf unseren unterschiedlichen Erwartungen an bestimmte  Situationen.  

Die Wahrheit hat viele Gesichter  

Dabei nicht zu vergessen, die unterschiedlichen Konstruktionen der Wirklichkeit.  Ja, wir konstruieren unsere Wirklichkeit selbst. Das darfst du dir immer wieder  bewusst machen und dich manchmal fragen: „Ist das, was ich gerade  wahrnehme, wirklich so?“ oder „Ist es vielleicht nur meine ganz eigene  Interpretation des Geschehens?“ 

Gerade dann, wenn dich der Quatschi in deinem Kopf wieder einmal mit negativen Gedanken zuquäkt.  

Es ist ein großer Unterschied, ob du durch die Brille „Niemand ist für mich da“ oder „Es ist immer jemand für mich da“ schaust.  

Oder ob du durch den Filter „der Meier schafft das nie“ oder „der Meier macht  das schon“ mit „dem Herrn Meier“ sprichst.  

„Nichts ist, wie es scheint, die Wahrheit hat viele Gesichter.“; schreibt die Autorin  Katharina Eisenlöffel. 

Deine FührungsKraft wächst mit deinem Verständnis 

Wie du weißt, wir alle haben eine unterschiedliche Wahrnehmung, oft sogar sehr  unterschiedlich. Dabei gehen diejenigen, die sich hierüber nicht bewusst sind, davon aus, dass auch das Gegenüber das doch genauso sehen bzw.  wahrnehmen muss. 

Zur Erinnerung: Wir leben innerlich in unterschiedlichen Welten. Wir sollten also niemals die Unterschiedlichkeit unserer mentalen Landkarten vergessen. Hieraus entstehen bewusst und unbewusst die Filter durch die wir wahrnehmen.  

Die Realität des Gegenübers kann genauso richtig oder falsche sein, wie deine. 

Deine FührungsKraft im Innen wie im Außen wächst mit dem Verständnis dafür,  dass andere in ihrer eigenen Welt leben, anders wahrnehmen und aus dieser inneren Welt und Wahrnehmung heraus kommunizieren. Also auch „der Herr  Meier“.  

Unsere Kommunikation spiegelt dabei nicht nur unser Weltbild, sondern  weitgehend auch die Prozesse wider, mittels derer wir unser Modell der Welt  erzeugt haben.  

Nur, wenn wir bereit sind zu erkennen, dass wir keinen Anspruch auf die  absolute Wahrheit haben und unser Handeln als Maßstab für alle anderen  anzulegen, haben wir eine Chance wirklich zu verstehen, was andere uns  mitteilen wollen und innerhalb unserer Gespräche authentisch und offen zu  begegnen.  

Öffne dich für die Andersartigkeit von anderen, als würdest du eine fremde Kultur kennenlernen. Sei aufmerksam und achtsam.  

„Wenn jemand seine Umwelt nicht oder kaum mehr wahrnimmt, weil jeder nur mit sich beschäftigt ist, jeder von uns zum Beispiel nur noch mit seinem  Smartphone oder Tablet interagiert, verringert sich gleichzeitig unser aller  Denkvermögen.“ – Jakob Lipp 

Wir brauchen die Bereitschaft uns selbst zu reflektieren und gegenseitig unsere „Planeten“ und „Kulturen“ zu zeigen, um uns wirklich kennenzulernen. 

Arbeite für dein Leadership an deiner persönlichen Wahrnehmung

Du kannst an deiner persönlichen Wahrnehmung arbeiten, indem du dir  

  1. einmal bewusst machst, wie du wahrnimmst: Was ist dein bevorzugter Kanal?  Wie und wodurch filterst du? 
  2. Hinterfrage deine Annahmen, Deutungen und Interpretationen: Ist das wirklich  so? Oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten? 
  3. Ziehe neue Schlussfolgerungen.  

Mit jeder neuen Erfahrung verändert sich deine Wahrnehmung. Durch jede Veränderung entstehen neue Handlungsmuster.  

Das alles sind bedeutende Kompetenzen für dein Leadership.  In diesem Sinne, viel Erfolg! 

Herzlichst, 

Deine Christine  

PS: Wenn du dir Unterstützung dabei wünschst, deine Wahrnehmung und  Kommunikation zu schärfen, schon sehr bald biete ich wieder mein Online Training „Klare Kommunikation für empathische Leaderinnen und Leader“ an.  

Mehr dazu demnächst.  

Falls du eine oder einer der ersten sein willst, die alle Infos erhalten, dann trage dich gerne in meinen Impuls-Letter ein.

Ich freue mich schon auf dich!

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