Typengerecht motivieren, besser führen
Lass uns heute einmal wieder über Motivation sprechen, denn die ist unser Antrieb, um Dinge anzuschieben, umzusetzen und dranzubleiben – oder eben auch im Gegenteil. Bei dir selbst, genau wie bei anderen, also auch deinem Team.
Deshalb ist Motivation der aller stärkste Antreiber für das Vorangehen und wahres Leadership, genau, wie für eine wirklich gute Grundeinstellung zu seiner Arbeit. Hierzu gehören natürlich auch noch andere Faktoren, doch um die geht es ein anderes Mal.
Für heute möchte ich dich mit Teil 1 der 3-teiligen Motivation Serie zum Reflektieren und Nachdenken bringen, damit du dir deiner eigenen Motivatoren und den tiefsitzenden und antreibenden Motiven deines Teams bewusster wirst. Im besten Fall wirst du diese Faktoren zukünftig innerhalb deiner Selbstführung und Führung berücksichtigen, typengerecht motivieren und dadurch besser führen.
Gleich in die neue Podcast-Episode hören:
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10 Arten der Motivation für deine Selbstführung und Führung
Welche Arten der Motivation kennst du? Sei ehrlich!
Ich schätze einmal, den Meisten, die sich noch nicht so intensiv damit beschäftigt haben, kennen maximal 2 – 4 Arten.
Folgend erhältst du eine Übersicht über gleich 10 Arten unser aller Motivatoren.
Primäre Motivation und sekundäre Motivation
Da haben wir u.a. die wohl bekannteste Art der Motivation: Die primäre Motivation, durch unsere Bedürfnisse, die das Überleben sichern, wie z.B. Hunger, Durst, Luft, Licht, Wärme oder Schmerzvermeidung.
Solange diese nicht erfüllt sind, brauchen wir über alle weiteren gar nicht zu reden. Denn diese sind, wie der Name schon sagt, primär. Wenn du großen Hunger hast, wird dich deine Kollegin oder Kollege nicht mit der großartigsten Aufgabe hinter der Suppenschüssel hervorlocken können, bis du aufgegessen hast.
Wenn du auf der Autobahn fährst und mal dringend „musst“, hilft alles nix. Auch du wirst, wohl oder übel, an der nächsten Raststätte rausfahren müssen, wenn auch das Ziel der Fahrt noch so reizvoll ist.
Die sekundäre Motivation, die sich durch primäre Motive entwickelt , unterscheiden wir in:
Intrinsische und extrinsische Motivation
Die intrinsische Motivation, also, der Antrieb von innen ist aus meiner Sicht der stärkste Motor, um Ziele zu erreichen.
Du kennst das sicher auch, wenn tief aus deinem Inneren heraus ein Wunsch entsteht, der so richtig positiv in dir vibriert und sich daraus ein Ziel ergibt, läufst du mit Freude darauf zu, nimmst leichter die Hürden auf dem Weg dorthin, lässt dich nicht so schnell davon abbringen, und bringst sehr wahrscheinlich, einen unbändigen Willen auf, um dein Ziel zu erreichen. Du bist von innen heraus motiviert. Das ist für mich der absolute Idealzustand meiner Motivation.
Eine extrinsische Motivation, also eine Motivation von außen mit Aussicht auf eine Belohnung, wie z.B. einer Provision, einer Gehaltserhöhung o.ä., sind ein kurzfristiger Antrieb, der in der Regel sehr schnell wieder verpufft und immer neue Anreize von außen gesetzt werden müssen, damit der Motor läuft.
Das ist definitiv ein eher ungünstiger – und für Führungskräfte ein durchaus anstrengender – Zustand, wenn sie ihre Mitarbeitenden ständig so „bei Laune halten“ müssen.
Wesentlich sinnvoller ist es an dieser Stelle, von Anfang an herauszufinden, was jede und jeden Einzelnen meines Teams motiviert. Z.B kannst du herausfinden, wo die Stärken liegen und welche Ziele sie reizen. Wenn jemand Aufgaben erhält, bei deren Erledigung, die persönlichen Stärken zum Einsatz kommen können und somit i.d.R. ein innerer Anreiz da ist, dann müssen wir hier nicht die „hellste Kerze auf der Torte sein“, um zu verstehen, dass das ein Selbstläufer im positiven Sinne wird.
Ganz sicher hast du beides selbst schon erlebt. Höre oder lese hierzu gerne auch noch eimal in Episode 09 „Das Geheimnis motivierter Menschen“, hier gehe ich u.a. auch auf die extrinsische und intrinsische Motivation ein.
Aufgabenorientierte Motivation
Dann haben wir da noch die aufgabenorientierte Motivation: Vielleicht reizt dich die perfekte Struktur einer Aufgabe oder du liebst es, wenn eine Aufgabe, einen ungewissen Ausgang hat. Auch das ist eine Typfrage. Doch beides ist eine aufgabenorientierte Motivation, wobei die Art der Aufgabe ganz entscheident für deine Mitarbeitenden ist – genau, wie für dich.
- Was reizt dich an Aufgaben?
- Willst du wissen, wie sie ausgehen?
- Oder liebst du das Ungewisse?
Denke immer daran, dass dein Gegenüber ganz anders „ticken“ kann als du.
Wahrscheinlich braucht Herr Meier einen anderen Anreiz als Frau Müller. Beobachte Menschen, reflektiere, wie es in der Vergangenheit war, nehme wahr, was dein Gegenüber und was du brauchst, um dich motiviert deiner Aufgabe zu widmen.
Natürlich haben wir immer wieder unterschiedliche Aufgaben, doch, wenn du z.B. in der Buchhaltung arbeitest, aber ungewisse Ausgänge liebst… Hm, darüber würde ich jetzt noch einmal gründlich nachdenken!
Eine Mitarbeiter:in empfehle ich, immer entsprechend einsetzen, weil sie dann besonders gerne und effizient arbeitet. Selbstverständlich gibt es, wie bei fast Allem, auch Mischtypen, wo es auf die Art der Aufgabe ankommt.
Kontextorientierte Motivation
Weiter gibt es da noch die kontextorientierte Motivation und dabei geht es um die Auswirkung im sozialen Umfeld. Auch hier gibt es wieder zwei Untergruppen. Wenn auch bei beiden Gruppen die Motivation vom sozialen Kontext abhängt, unterscheiden sie sich doch wesentlich.
Für die einen ist es absolut motivierend, dass andere ihren Erfolg miterleben und wahrnehmen, wie erfolgreich sie oder er ist. Wobei es diesen Menschen darum geht, das diese Erfolge gemeinsam gefeiert werden und sich ihr Status innerhalb der Gruppe hebt. Den anderen geht es nicht um Status, sondern um ein gutes Miteinander, um die gemeinsamen Erlebnisse oder sinnstiftende Projekte, die man gemeinsam ins Leben bringt und umsetzt.
Auch das ist eine Typfrage und nichts davon ist verwerflich oder gar besser oder schlechter, als das andere. Schließlich ist es doch die Vielfalt, die das Leben und Arbeiten erst so richtig spannend und abwechslungsreich macht!
Für mehr Impulse, gehe zu Episode 5 „Diamonds are a Leader’s best friends“ ! Hier spreche ich über Persönlichkeitstypen.
Jeder Persönlichkeitstyp hat seine eigene Grundtendenz!
- Wo die Aktiven auf Status stehen und die Herausforderung des ungewissen Ausgangs der Aufgabe lieben, lieben Analytiker, die Aufgaben mit klarer Struktur sowie Belege dafür, dass es funktionieren wird.
- Wo Kreative, eine hohe Vielfalt und die Abwechslung innerhalb, und zwischen, den Aufgaben schätzen, schätzen die Bewahrer:innen es, auf ihre Erfahrungen und ein kalkulierbares Ergebnis zurückzugreifen.
- Wo die Ruhigen sich ein großes Gesamtbild vor ihr geistiges Auge rufen, um die großen Zusammenhänge zu erkennen, mögen es die Einfühlsamen, sich mit einem harmonischen Projekt-Team, um ein sinnstiftendes Projekt zu kümmern.
Und auch hier gilt, wie für alles, was ich heute erzähle:
Wir sind nie nur eines! Alle diese Persönlichkeitsanteile tragen wir in uns, nur unterschiedlich stark ausgeprägt.
Wir sollten uns und auch die anderen nicht in Schubladen stecken, die wir schließen und danach nie wieder öffnen. Hier geht es lediglich darum, die Basics zu begreifen, damit du noch besser wahrnehmen und führen kannst – dich selbst und andere. Reflektiere dein Team und dich.
Weg-von und Hin-zu-Motivation
Last but not least, fällt mir hierzu noch die Weg-von- und Hin-zu-Motivation ein.
Manchmal steuern wir auf ein Ziel zu, dieses kann extrinsisch oder intrinsisch sein. Dieses Ziel hängt dann wie „die berühmte Karotte“ vor unserem inneren Auge. In dem Fall sind wir hin-zu-orientiert. Wir wollen unbedingt und genau diese leckere Karotte.
Oder wir sind weg-von-orientiert. Gefühlt befinden wir uns in einem großen Misthaufen und der stinkt so barbarisch, dass wir es nicht erwarten können, uns weitestmöglich davon zu entfernen. (Sorry, für den Vergleich, aber so ist es ganz schnell erklärt.)
Von diesem Problem, diesem ungünstigen Zustand, dieser negativ empfundenen Situation – oder wie auch immer du das nennen willst – wollen wir uns schnellstmöglich entfernen und sind hochmotiviert weg-von und in einen besseren Zustand zu kommen. Es kann hierbei um eine Abteilung gehen, in der du dich nicht wohl fühlst, um einen Aufgabenbereich, der dich nicht fordert oder überfordert, um eine private oder auch geschäftliche Beziehung, in der du unglücklich bist usw..
Auch bei „weg-von“ sind wir motiviert. Doch was hier fehlt, ist das konkrete Ziel. Deshalb lohnt es sich, dass wir die Hin-zu – und Weg-von-Motivation im kommenden Teil 2 noch genauer beleuchten.
Es kann durchaus sein, dass ich in dieser Übersicht noch eine Art der Motivation unterschlagen habe, doch ich hoffe, ich konnte dir dennoch einige Impulse mitgeben, um deinen eigenen Motivatoren und der Motivation deines Teams auf die Spur zu kommen.
Im 2. Teil dieser Serie kümmern wir uns, wie bereits erwähnt, noch intensiver um die Weg-von- und Hin-zu-Motivation und im 3. Teil sprechen wir über die Möglichkeiten der Selbstmotivation.
Sei gespannt und lese oder höre unbedingt wieder rein. Ich freue mich auf dich!
Wenn du derzeit einen „Durchhänger“ hast oder dich fragst, wie du es schaffst motiviert deine Ziele zu erreichen, dann melde dich gerne bei mir und lass uns einmal darüber sprechen, wie wir gemeinsam wieder durchstarten können.
Bis zum nächsten Mal und viel Erfolg, ganz so, wie du ihn für dich definierst!
Herzlichst
Christine
PS: Zum Thema Motivation habe ich bereits vor einiger Zeit einen Artikel geschrieben bzw. eine Podcast-Folge (#09) aufgenommen: Das Geheimnis motivierter Menschen. Vielleicht interessiert dich das auch.
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