Selbstwahrnehmung – Emotional intelligent kommunizieren und führen – Teil 2

Die 1. Ebene der emotionalen Intelligenz: Selbstwahrnehmung

Schön, dass du beim 2. Teil der Serie zur emotionalen Intelligenz dabei bist, falls noch nicht geschehen, lese oder höre dir am besten zuerst den 1. Teil mit der Einführung in dieses schöne und wichtige Thema an. 

Hier geht es um die 1. Ebene der emotionalen Intelligenz, die Ebene der Selbstwahrnehmung, d.h. geht darum, wie du deine Emotionen, Stärken und Schwächen besser wahrnehmen kannst. Denn nur auf dieser Basis, kannst du deine emotionale Intelligenz weiter entwicklen. 

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Mehr Bewusstsein für Gefühle und Emotionen 

Es ist eine Form von Selbstbewusstsein, eigene Gefühle und Stimmungen sowie deren Wirkung auf die Umgebung zu verstehen. Vereinfacht gesagt, ein Bewusstsein für die eigenen Emotionen, Stärken, Motive und Werte zu entwicklen. Mehr noch, es es geht darum, sie zu kennen und seine Schwächen mit Humor zu nehmen,

Die Selbstwahrnehmung in Bezug auf emotionale Intelligenz, bedeutet einen objektiven Blick und ein tiefes Verständnis auf das eigene Empfinden und Handeln zu haben. 

Vorab musst du verstehen, dass Gefühle und Emotionen nicht das Gleiche sind. Ein Gefühl ist im Prinzip nur ein Teil einer Emotion oder vielmehr lässt sich eine Emotion als Reaktion auf das Gefühl beschreiben. 

Was du außerdem beachten solltest ist, dass nicht alles, was wir als Gefühl bezeichnen, tatsächlich eines ist. Sobald du „Ich fühle….“ durch „Ich denke…“ ersetzen kannst, ist es mehr ein Gedanke, als ein Gefühl. 

Differenziert wahrnehmen und reflektieren 

Das bedeutet, genau das dürfen wir zunächst differenziert wahrnehmen und reflektieren:. 

  • Ist es ein Gefühl, was ich da gerade wahrnehme?
  • Welches Gefühl habe ich? 
  • Was ist die Reaktion darauf?
    In welcher Emotion äußert sich das?

Gefühle körperlich wahrnehmen

Gehen wir mal ganz weit zurück, in die graue Vorzeit, wo unsere Gefühle und Emotionen wichtig für unser Überleben waren. Beim kleinsten Knacken im Gebüsch wurde das Gefühl von Angst ausgelöst und innerhalb von Millisekunden hatten sie den Reflex zur Flucht. Da es hier um Leben und Tod ging, sind sie nicht stehen geblieben und haben miteinander oder mit sich selbst diskutiert, ob es Sinn macht zu gehen oder zu bleiben. Sie rannten los, denn sonst wäre es vielleicht zu spät gewesen. 

Diese Auslöser von Gefühlen und der folgenden, unbewussten Emotionen und Reflexe, stecken uns noch heute in den Knochen – oder genauer gesagt, im limbischen System. Ein uraltes Areal unseres Gehirns. Bewusst werden sie uns erst, sobald sie Hirnrinde aktiviert wurde. Aber das nur mal am Rande. Es geht mir hier in erster Linie um ein grundsätzliches Verständnis und keine wissenschaftliche Abhandlung, wobei ich die auch gar nicht leisten könnte. Dafür gibt es andere Expert:innen.

Zurück zum eigentlichen Thema: Gefühle können wir als körperliche Reaktion auf unsere Wahrnehmung bezeichnen. Du kannst sie meistens in einer bestimmten Körperregion wahrnehmen. Oft sitzt z.B. die Wut im Bauch. 

Gefühle wollen gefühlt werden!

Was nicht gleichzusetzen ist mit direkt ausleben bzw. den folgenden Emotionen zu jeder Zeit freien Lauf zu lassen und bei gefühlter Wut, dir gleich Luft zu machen und dein Team ungefiltert anzubrüllen.  

Genau in solchen Momenten heißt es, die Emotionen zu steuern, sich jedoch zu einem späteren Zeitpunkt das Gefühl dahinter und die Emotion genauer anzuschauen und sie zu verstehen. 

In der Regel hilft es, darüber zu sprechen. Solltest du immer wieder ähnliche Situationen erleben, lohnt es sich sicher auch, innerhalb eines Coachings, nicht nur darüber zu sprechen, sondern gemeinsam eine Strategie zum leichteren Umgang zu entwicklen. 

Emotional intelligenter Umgang mit Kritik 

Mal Hand auf’s Herz! Wie geht es dir mit Kritik? 

Fühlst du dich gut oder eher schlecht damit? Bist du in der Lage zu entscheiden, welche du annimmst und welche nicht? Oder nimmst du Vieles zu persönlich und dir zu Herzen? 

Je mehr du dich mit dir verbunden fühlst, je besser du deine Stärken kennst und benennen kannst, desto mehr du dir selbst Wert gibst und vertraust, desto weniger wirst du dir Kritik zu Herzen nehmen. Du wirst Kritik sehen, als das was sie ist: Kritik, sei sie nun konstruktiv oder nicht, ist eine Perspektive aus der Welt eines anderen Menschen heraus. 

Du entscheidest, ob du Kritik annehmen und an dir arbeiten möchtest – oder nicht. 

Deine Stärken identifizieren

Ich habe dir hier eine kleine Übung mitgebracht, wie du deine Stärken identifizieren kannst. Reflektiere einmal ganz bewusst Situationen, in denen du dich besonders gut gefühlt hast:

  • Hast du einen begeisternden Vortrag gehalten? 
  • Konntest du sehr gelassen einen Konflikt im Team klären?
  • Ist dir der Artikel für die Fachzeitschrift leicht von der Hand gegangen? 

Sobald du dir aus solchen Situationen viel Energie ziehst, anstatt im Gegenteil, deinen Akku zu leeren, fühlst du dich in diesen Momenten sehr wahrscheinlich ganz im Einklang mit dir selbst. Genau hier scheinen deine Stärken zu liegen. Welche sind das? Schreibe sie am Besten gleich auf. 

Umgekehrt funktioniert die Übung genauso:

  • Womit hast du dich gequält? 
  • Was ist dir in diesen Situationen besonders schwer gefallen?

Dahinter verstecken sich oft, vermeintliche Schwächen. 

Ich bin kein Fan davon, sich auf Schwächen zu fokussieren und konzentriere mich mit meinen Coachees darauf, ihre Stärken zu stärken. Was aber nicht heißt, dass wir Schwächen verdrängen sollten, doch: 

Unsere Schwächen, sind die Stärken von jemand anderem!

Hier gilt es also Teams klug zu gestalten. 

Tipp:

Falls du deine Stärken und Potenziale, oder die deines Teams,  einmal genauer analysieren möchtest, kann eine wissenschaftlich fundierte Stärken- und Potenzialanalyse Licht ins Dunkel bringen. Ich arbeite mit unterschiedlichen Tools, die z.B. entweder rein auf persönliche Potenziale oder explizit auf Leadership oder Vertrieb abgestimmt sind. Noch dazu werden hier auch deine Stressmuster beleuchtet und der ein oder andere „blinden Fleck“ aufgedeckt. Selbstverständlich sprechen wir dann gemeinsam darüber, wie du, oder auch dein gesamtes Team, optimal damit umgehen kann. Melde dich gerne bei mir, solltest du Interesse und Fragen haben.

Offen für neue Weg sein und bereit sein, an sich zu arbeiten! 

Das ist eine weitere Kompetenz emotional intelligenter Leader:innen und Leader. 

Sich selbst und andere wahrnehmen und verstehen

Wahrnehmen und verstehen, inwieweit dein eigenes Verhalten andere Menschen beeinflusst und wie sich dein Handeln z.B. auf dein Team oder auch deine Familie auswirkt. Dazu ist es wiederum wichtig auch die Wahrnehmung im Außen zu schärfen. Hierzu empfehle ich dir die Podcast-Episode 12 oder den entsprechenden Artikel dazu „Deine Wahrnehmung bestimmt dein Führungsverhalten – Wie du deine Wahrnehmungskompetenz erhöhst 

Es gibt noch so viel mehr zur 1. Ebene der emotionalen Intelligenz zu sagen, doch ich möchte für heute zum Ende kommen. Im 3. Teil dieser Serie, tauchen wir in die 2. Ebene der emotionalen Intelligenz und das Thema der Selbstregulation ein.

Doch davor, also das nächste Mal, erwartet dich ein interessantes Podcast-Gespräch mit Eileen Liebig, der Gründerin von 4 Unternehmen, u.a. Online-Eventbox. Von der Reiseverkehrskauffrau zu Millionenumsätzen. Wir sprechen natürlich über Leadership und darüber, wie es zu ihrer extrem erfolgreichen Gründung kam. 

Sei gespannt und wir freuen uns auch dich! 

Bis dann. Ich wünsche dir viel Erfolg –  ganz so, wie du ihn für dich definierst! 

Herzlichst 

Christine

 

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