Emotionen steuern – Emotional intelligent kommunizieren und führen – Teil 3

Die 2. Ebene der emotionalen Intelligenz: Emotionsregulation

Hier kommen wir zum 3. Teil der Serie zur emotionalen Intelligenz. Falls noch nicht geschehen, lese oder höre dir am besten zuerst den 1. Teil und 2. Teil an. Doch dieser Teil steht auch unabhängig davon. 

Es geht um die 2. Ebene der emotionalen Intelligenz, die Ebene der Selbstregulation oder Emotionsregulation und -Steuerung. Hierzu zeige ich dir 3 konkrete Schritte auf, wie du deine Emotionen im Berufsalltag besser steuern und dadurch gelassener führen kannst.

Du erfährst, worum es bei der Emotions- und Selbstregulierung geht und was du konkret dafür tun kannst und solltest, damit sich zukünftig noch mehr Positives entwickeln kann. Du erhältst noch dazu Inspiration wie du mit deinem Team motiviert auf die Ziele zulaufen und diese auch erreichen wirst.

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Was ist Emotionsregulation?

Wenn man den Begriff Emotionsregulation in einer der Suchmaschinen eingibt, erhält man u.a. folgende Beschreibungen:

Der Begriff Emotionsregulation beschreibt Prozesse, durch die Menschen ihre Emotionen und das damit verbundene Verhalten und Erleben beeinflussen können. Menschen sind allerdings nicht von Geburt an in der Lage, ihre Emotionen selbst zu regulieren. Selbstregulation ist die Fähigkeit, eigene Gedanken, Gefühle und Verhalten an die Anforderungen einer bestimmten Situation anzupassen, um persönliche Ziele optimal verfolgen zu können.“ (Quelle: Wikipedia) 

Ich denke, damit ist bereits viel gesagt. 

Doch selbst, wenn wir an dieser Stelle bereits begreifen, was Emotionsregulation bedeutet, bedeutet das noch lange nicht, dass wir es umsetzen können. Wie gesagt, es wird uns nicht angeboren, das heißt, wir müssen und dürfen es lernen.

Denn hier dürfen wir uns alle einmal klar machen, was für unser Leadership bedeutet, seine Emotionen nicht regulieren zu können.  

Emotionale Negativspirale

Ich hatte es bereits in anderen Folgen erzählt, dass ich als Angestellte einen cholerischen Chef hatte, der mit Sicherheit noch nie etwas über Emotionsregulation gehört hatte bzw. selbst wenn, diese Möglichkeit offensichtlich und hörbar ignorierte! 

Ihm passte etwas nicht und er schrie seine Mitarbeitenden an, was sich nicht positiv auf das Team auswirkte. Doch das brauche ich sicher nicht zu betonen. 

Sicher kennst auch du Tage und Situationen, wo du dich und deine Emotionen nicht ganz so gut regulieren kannst. Du hattest vielleicht ein emotionales Ereignis in der Familie, du hast zu viel gearbeitet und dein Akku ist nicht voll geladen oder du hast ganz einfach schlecht geschlafen oder bist mit dem falschen Fuß aufgestanden. 

Wir sind alle keine Übermenschen. Solche Tage gibt es. Doch wir tun niemanden – und schon gar nicht uns selbst  – einen Gefallen damit, wenn wir uns in diesen Situationen immer weiter in die negativ empfundenen Emotionen, wie z. B. Angst oder Wut, hineinsteigern. 

Dann passiert nämlich Folgendes: Wir finden überall, bei jedem Menschen, der uns begegnet, in jeder Situation, die wir erleben, genau die Bestätigung dafür, dass „heute ein richtiger – ich bringe es auf den Punkt – Sch….tag ist“ oder „alle um uns herum Idioten sind“ oder „wir so arm dran sind“ und „immer uns sowas passiert“. 

So lassen wir uns mehr und mehr in die Negativspirale hineinziehen und fühlen uns immer schlechter und schlechter. Dabei wünschen wir uns doch tief im Inneren, genau das Gegenteil. Noch dazu ziehen wir andere da mit hinein, die nichts dafür können und es sicher auch nicht verdient haben. 

Ganz zu schweigen davon, welche Wirkung wir auf unser Umfeld erzielen und welchen Einfluß das auf die Wirksamkeit der eigenen Führung nimmt. Das geht besser!

Übertriebene und angemessene Emotionen

Wenn du eine Situation erlebst, die dir große Angst macht  und du feststellst, dass das Gefühl unangemessen stark ist, macht es vermutlich Sinn, Strategien zur Regulation deiner unverhältnismäßigen Emotion anzuwenden.  

Falls du im Wald einem Wolf begegnest, der mit gebleckten Zähnen auf dich zu rennt und du Angst bekommst und wegrennst, ist das z.B. völlig angemessen. 

Vor der Emotionsregulation, darfst du die emotionale Botschaft einer übersteigerten Wut, einer unangemessenen Traurigkeit oder der übertriebenen „Angst“, um bei diesem Bsp. zu bleiben, auf den Prüfstand stellen. Hinterfrage:

  • Gab es bereits eine ähnliche Situation in der du Angst hattest? 
  • Ist damals der schlimmste befürchtete Fall tatsächlich eingetroffen? 
  • Wie hast du damals deine Angst gemeistert? 

Das können erste Schritte zur Regulation sein. 

Achte einmal darauf, wie oft deine Gefühle in ihrer Intensität nicht zur tatsächlichen Situation passen. Wann also, solltest du ihnen folgen und wann nicht? 

3 Schritte zur Steuerung deiner Emotionen

Schritt 1: Annehmen was ist. 

Erkenne und benenne das Gefühl: Ist es z. B. Ärger oder Enttäuschung, die sich hier gerade zeigt? 

Nimm dieses Gefühl an, so wie sie sind. 

Du kannst dir dann z.B. sagen: „Ich spüre gerade großen Ärger in mir und das ist in Ordnung.“

Schritt 2: Abstand gewinnen

Mache dir bewusst, dass du diese Gefühle hast.

Aber, ganz wichtig: Du bist nicht diese Gefühle!

Du hast die Macht zu entscheiden, wie du mit deinen Gefühlen umgehst.

Schritt 3: Entscheide, ob und wie du reagieren willst

Du kannst nach Schritt 1 und 2 entscheiden, ob du im Einklang mit diesem Gefühl sein möchtest oder, ob es der Situation unangemessen ist und du es abmildern willst. 

Tipp:
Hier kannst du später einmal drauf schauen, ob deine erste Reaktion einem alten Muster folgt, das im Laufe der Zeit durch einschlägige Erfahrungen entstanden ist. Auch hier kannst du dich jetzt entscheiden, ob du es weiter aufrecht erhalten oder verändern möchtest. Wenn ich dich dabei unterstützen kann, melde dich gerne und sichere dir ein Impulsgespräch mit mir, in dem wir herausfinden ob und wie wir miteinander arbeiten können und wollen. Du wirst dir hier bereits erste Impulse für dein Thema mitnehmen.

Emotionen regulieren

In jedem Fall kannst du lernen, in Situationen, wo du bisher unangemessen emotional reagierst hast, dich und deine Gefühle besser zu regulieren. Beschäftige dich mit deiner Selbst- und Emotionsregulation und du wirst lernen, wie du, wenn alte Muster anspringen und direkt dein Kopfkino abgespielt wird, das unterbrichst, gelassener und angemessener reagierst. 

Du kannst lernen, deine inneren Zustände, Impulse und Ressourcen zu handhaben. Dieser Bereich baut quasi auf der Selbstwahrnehmung auf, über die ich in Episode 54 gesprochen und im Artikel geschrieben habe.

Ohne Selbsterkenntnis ist keine bewusste Regulierung der eigenen Emotionen möglich!

Hierzu gilt es deine Gefühlswelt zu hinterfragen und zu lernen, wie du

  • durch Selbstkontrolle mit störende Emotionen und Impulse umgehen kannst.
  • dir selbst und anderen gegenüber Konstanz und Vertrauenswürdigkeit beweist. 
  • die volle Verantwortung für dich und deine eigenen Leistungen übernimmst.
  • vor dem Hintergrund der permanenten Veränderungen um dich herum die eigene Veränderungsbereitschaft und Veränderungskompetenz überprüfst und ggf. optimierst. 
  • Innovation als Chance begreifst und dich in die Lage versetzt neue Ideen, Methoden und Informationen bereitwillig aufzunehmen. 

Ziel der Selbstregulierung ist es Gefühlen und Stimmungen nicht mehr einfach ausgeliefert zu sein, sondern dich selbst zu befähigen diese konstruktiv zu beeinflussen.

Wenn du in dir unbewusst alte Muster immer weiter arbeiten lässt und immer wieder in bestimmten Situationen auf eine bestimmte Art und Weise reagierst, die nicht förderlich ist und dich und dein Leadership ausbremst, dann wird es Zeit hier etwas zu verändern.

Nehme wahr, was ist und überlege dann, was oder wie es stattdessen sein soll bzw. wie du es haben möchtest. Und dann gehe dafür los und bleibe dran!

Du wirst sehen, was das ausmacht und wie sehr sich alleine dadurch dein Leben und Leadership zum Positiven verändern wird. 

Gelassene Leader:innen, gelassenes Team. Motivierte Leader:innen, motiviertes Team. Du strahlst immer auf dein Umfeld ab. Im Innen, wie im Außen.

Die 4. Ebene der emotionalen Intelligenz: Motivation

Apropos Motivation, wie versprochen, hier eine Ergänzung zur 3-teiligen MOTIVATION-Serie, Episode 49, 50 und 52, noch etwas zur 3. Ebene emotionaler Intelligenz, der Motivation oder, wie es Daniel Goleman nannte, „Emotionen in die Tat umsetzen“. 

Motiviert zu sein, bedeutet stressbelastbarer und resilienter zu sein!

Weil du ein begeisterndes Ziel vor Augen hast, für das du gerne deine Hürden nimmst. Du gehst deinen Weg, unabhängig von äußeren Faktoren, wie Geld oder Ansehen. Du bist von innen heraus motiviert. 

So geht es auch deinen Mitarbeitenden. Deshalb ist es so wichtig, dein Team in gewisse Prozesse mit einzubeziehen und  sie nach ihren Stärken einzusetzen. Natürlich liegt die Entscheidung letztendlich bei dir.

Wenn sie sich für die Ziele begeistern und ihr Potenzial entfalten können,werden sie alles daran setzen, diese Ziele zu erreichen. Somit stellst du die Emotionen in den Dienst der Zielerreichung und erreichst optimale Leistungsbereitschaft. Echte Motivation erleichtert also das Erreichen von Zielen.

Ich kann dir hier selbstverständlich immer nur einen Auszug aus meinem Wissen, Tools und den Möglichkeiten der Veränderung geben.

Echte Veränderung entsteht mit der Umsetzung.

In diese bringe ich meine Kund:innen, denn die besten Pläne nützen nichts, wenn du sie nicht umsetzt. Nur so wirst du schon bald gute Ergebnisse sehen können. 

In diesem Sinne, viel Erfolg, ganz so, wie du ihn für dich definierst! 

Bis zum nächsten Mal zum 4. Teil dieser Serie mit dem schönen und spannenden Thema „Empathie“. 

Ich freue mich auf dich! 

Herzlichst

Christine 

Wichtiger Hinweis: 

Hier und im Podcast geht es grundsätzlich um das Verhalten psychisch gesunder Menschen und betrifft NICHT die krankhafte Emotionsregulationsstörung. Falls du damit eine Thema haben solltest, wende dich bitte an einen Psychologen oder Psychiater. 

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