Typengerecht kommunizieren und führen

Deine Führung typengerecht und situativ gestalten

Tagtäglich sprechen wir mit Menschen, doch das heißt noch lange nicht, dass wir sie auch wirklich erreichen und mit ihnen in echten Kontakt gehen. 

Gerade in wichtigen Gesprächen, doch auch in alltäglichen Situationen, kommt es darauf an, wie gut deine Wahrnehmungsfähigkeit als Führungskraft ist. Diese kannst du schulen!

Um dir ein noch besseres Fundament zu erschaffen, höre dir auch Episode 5 an: „Diamonds are a Leader’s best friends – Erwecke das Potenzial für einzigartige Strahlkraft!“ Hiermit kannst du dich selbst reflektieren und deine persönlichen Tendenzen und Persönlichkeitsanteile erkunden.

Dieser Artikel und die Podcast-Episode, sollen dir Impulse, Know-how und Inspiration dazu liefern, deine Kommunikation und Führung situativer und typengerechter zu gestalten.

Hier oder in deiner Podcast App kannst du die aktuelle Folge anhören oder unten weiterlesen: 

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Wie du dein Gegenüber wirklich erreichst

Wie kann ich dann als Soulful Leader:in ganz gezielt und typengerecht kommunizieren? Wie kommuniziert mein Team, mein Gegenüber im Allgemeinen, und was kann ich da heraushören? Diese Fragen solltest du dir als Führungspersönlichkeit mindestens schon einmal gestellt haben. 

Um deine Kommunikation und Führung zu verbessern, um die Menschen wirklich zu erreichen, musst du wissen, welche „Kontakttür“ bei deinem Gegenüber offen steht, durch die du innerhalb eines Gesprächs gehen kannst. Darauf gehe ich im Folgenden näher ein. 

Als Grundlage dient uns das Persönlichkeits- und Kommunikationsmodell SIZE Success® von Hannes Sieber. Es besagt, dass wir 6 Persönlichkeitsanteile in uns tragen und diese unterschiedlich stark ausgeprägt.

Diese Persönlichkeitsanteile sind:

  1. einfühlsam 
  2. analytisch 
  3. bewahrend
  4. aktiv
  5. kreativ
  6. ruhig 

(Wie oben erwähnt, mehr dazu in Folge 5 und auch in der zugehörigen Folge 64 erfährst du noch einige Details mehr.) Doch vermutlich kannst du dir bei diesen bildhaften Begriffen bereits etwas darunter vorstellen. 

Wir sind also nie nur einer dieser Anteile, sondern die unterschiedlichen Ausprägungen und der Mix daraus, wie wir diese einsetzen und leben, oder eben auch nicht. Das macht uns und unsere Kommunikation aus. Selbstverständlich kommt hier noch einiges mehr dazu, wie Erfahrungen und Prägungen. Doch hier fokussieren wir uns ganz bewusst auf dieses Modell, denn einziges Ziel ist eine bessere Wahrnehmung deiner Kommunikation und der deines Gegenübers.      

So leuchtet es dir sicher auch ein, das es großen Stress für uns bedeuten kann, wenn wir den am schwächstem ausgeprägten Anteil in bestimmten Situationen hervor holen müssen. Weil wir das von Natur aus nicht so gut können. Das, was bei uns am stärksten ausgeprägt ist, können wir besonders gut und leicht hervorholen. Es nährt uns und gibt uns mehr Energie, wenn wir unsere Potenziale, Stärken und Talente wirklich leben können. 

Die 3 Zugangstüren innerhalb der Kommunikation 

Jeder Persönlichkeitstyp, der sich aus diesen Anteilen ergibt, hat eine bevorzugte Zugangstür oder Kontakttür innerhalb der Kommunikation. Diese steht innerhalb von Gesprächen offen, während andere eher verschlossen sind. 

Diese 3 Zugangstüren innerhalb unserer Kommunikation sind:

  1. Fühlen
  2. Denken
  3. Handeln

Während du dich in einem Gespräch mit deiner Mitarbeiterin oder deinem Mitarbeiter befindest, kannst du  durch eine geschulte Wahrnehmung hören, durch welche der Türen du kommunikativ gehen kannst. 

Falls es die „Fühlen-Tür“ ist und du kommst mit der verbalen Brechstange und damit die „Handeln-Tür“ ein,  wird es schwierig werden, ein gutes Gespräch zu führen, mit diesem Gespräch genau das zu erreichen, was du dir vorgenommen hast, sei es Feedback gut zu platzieren oder eine Zielvereinbarung zu treffen. 

Wahrnehmen, was ist – und danach handeln und kommunizieren

Jetzt steigen wir ein tiefer in die Sprache der unterschiedlichen Persönlichkeiten ein. Das soll dir dabei helfen, dich selbst und dein Gegenüber besser wahrzunehmen. 

Um die passende Zugangstür in der Kommunikation zu anderen zu erkennen, müssen wir zunächst einmal ganz genau hinhören und zuhören. 

Was sowieso immer eine gute Maßnahme ist, denn nur so werden wir es schaffen, die Zugangstür des anderen zu identifizieren und somit unseren Kommunikationsstil anzupassen und clever zu nutzen. 

Wenn sich ein Mensch wahrgenommen und abgeholt fühlt, wird es möglich, unsere Anliegen wirksam zu platzieren.

Es öffnet dein Gegenüber dafür und sie oder er wird positiver darauf reagieren.  

Beispiel: Angenommen, du bist im Vertrieb und möchtest selbstverständlich verkaufen: 

  1. Du erkennst, dass du einen analytischen Menschen vor dir hast. Gib ihm Zahlen, Daten und Fakten zum Produkt. Gib ihm etwas zu Lesen und zum Analysieren mit. Er oder sie braucht die Zeit und kommt wieder mit Fragen auf dich zu.
  2. Du nimmst wahr, dass bei deinem Gegenüber das Gefühl im Vordergrund steht. Dann lass sie oder ihn das Produkt anfassen und/oder mach es durch deine Beschreibung fühlbar. 

Das kannst du auf Führungsgespräche übertragen:

  1. Gib einer analytischen Persönlichkeit die Möglichkeit sich mit den Eckdaten auseinander zu setzen und gehe erst dann mit ihr oder ihm ins Gespräch. Gib ihr oder ihm Anerkennung für die Leistung. 
  2. Bei einem einfühlsamen Gegenüber: Schaffe eine angenehme Gesprächsatmosphäre, biete ein Getränk an. Frage nach, wie es ihr oder ihm geht, lass es „menscheln“. Gib ihr oder ihm Anerkennung als Mensch. Sei aufrichtig, denn sie spüren, wenn es nicht so ist. 

Persönlichkeitstypen erkennen, Kommunikation entschlüsseln

Wie erkennst du denn nun, welcher Typ vor dir sitzt bzw. durch welche Tür du Zugang findest? 

Dazu gebe ich dir gerne einen weiteren Einblick in die Eigenschaften und die Sprache der Persönlichkeitstypen:

Einfühlsame 

Kommunikationstil:
fürsorglich, empathisch

Sie stellen Fragen, wie: 

  • „Wie fühlst du dich?“
  • „Kann ich dir helfen?“
  • „Ist dir das angenehm?“
  • „Hast du ein gutes Gefühl dabei?“ 

Es geht um das (Wohl-) Fühlen und menschliche Verbindung. 

Du hörst Aussagen, wie:

  • „…ich selbst spüre nämlich…“
  • „Ich fühle mich damit….“
  • „Das mache ich gerne!“
  • Zugangstür: Fühlen

Zugangstür:
Fühlen

Analytiker 

Es geht um die Weitergabe und das Einholen von Informationen.

Kommunikationsstil:
informativ, analytisch

Sie kennzeichnen Fragen, wie:

  • „Wie genau ist das…?“
  • „Wer konkret…?“
  • „Was denkst du darüber….?“ 
  • „Wann exakt…?“ 
  • „Wo war das …?“ 

Du hörst Aussagen, wie:

  • „Das ist logisch….“
  • „Zu 100 %….“
  • „Das sind die Tatsachen….“
  • „Stimmt genau…!“

Zugangstür:
Denken

Bewahrer

Es geht um die Weitergabe von Erfahrungen und das Erhalten von Werten. 

Kommunikationsstil:
informativ, Werte orientiert 

Sie kennzeichnen Fragen, wie:

  • „Wie ist deine Meinung zu…?“
  • „Welche Ansicht hast du zu…?“
  • „Was sagst du zu…?“ 
  • Du hörst Aussagen, wie:
  • „So sehe ich das….“
  • „Meine Meinung ist….“
  • „Meiner Erfahrung nach….“
  • „Aus meiner Sicht ist das…!“

Zugangstür:
Denken

Kreative 

Es geht um unterhaltsame Kontakte und um das erzielen von Reaktionen. 

Kommunikationsstil:
Spielerisch, reaktiv

Sie kennzeichnen Aussagen, wie:

  • „Wow, das ist ja aufregend…!“
  • „Hey, das ist echt klasse….“
  • „Cool, das klingt nach Spaß….“
  • „Lass uns mal eine kurze Pause machen…!“
  • „Oh, was eine krasse Spielerei…!“ 
  • „Das mag ich/mag ich nicht…!“

Zugangstür:
Handeln (reaktiv)

Aktive 

Es geht ihnen darum, ins aktive Handeln zu kommen, wie auch andere ins Handeln zu bringen. 

Kommunikationsstil:
Direktiv, aktiv

Sie kennzeichnen Fragen, wie:

  • „Was macht du beruflich…?“
  • „Was machen wir da…? 
  • „Welche Lösung hast du jetzt für….?“ 

Du hörst Aussagen, wie:

  • „Mach das bitte sofort….!“
  • „Tu das am besten gleich….“
  • „Da müssen wir aktiv werden…!“
  • „Das ist ein Haupttreffer…!“
  • „Da geht es ans Eingemachte…!“
  • „Los geht’s, genug geschwätzt…!“ 

Zugangstür:
Handeln (aktiv, übernehmen gerne die Führung)

Ruhige 

Es geht ihnen darum, klare Anweisungen für ihr Handeln zu erhalten. 

Kommunikationsstil:
Direktiv, passiv (zögerlich, ruhig, abwartend) 

Sie kennzeichnen Fragen, wie:

  • „Welches Bild hast du von…?“
  • „Worüber denkst du nach…? 
  • „Was genau brauchst du von mir….?“ 

Du hörst Aussagen, wie:

  • „Sag mir, was du von mir brauchst….!“
  • „Erkläre mir worüber du nachdenkst….“
  • „Berichte mir von deiner Vorstellung von….“

Zugangstür:
Handeln (passiv)

Das dürfte klar machen, wie unterschiedlich wir alle „ticken“. Gerade in wichtigen Gesprächen empfehle ich dir, deinem Gegenüber eine typengerechte Ansprache zu geben. So erreichst du deine Gesprächspartner:innen und das Gesprächsziel wesentlich leichter.  

Der Ansatz für situative Führung ist typengerecht

Mir ist bewusst, dass es im Führungsalltag gar nicht so einfach ist typengerechte Kommunikation und situative Führung umzusetzen. Das erfordert den Willen andere wahrnehmen und verstehen zu wollen, eine professionalisierte Menschenkenntnis und diese dann auch anzuwenden und umzusetzen. 

Um bei den SIZE Success® Persönlichkeitstypen zu bleiben, 3 Beispiele: 

  1. Der Ruhige braucht klare Aus- und Ansagen, was zu tun ist und bis wann. Dann „läuft“ sie oder er los. 
  2. Der Aktive will den Raum haben, selbst entscheiden zu können und direkt zu handeln. 
  3. Der Analytiker braucht Infos und Zeit, um diese zu durchdenken und einen Plan zu machen. Er oder sie braucht meistens einen sanften „Schubs“ (z. B. Deadline), um ins Handeln zu kommen. 

Zur Erinnerung: Wir alle tragen diese 6 unterschiedlichen Anteile in uns! 

Hast du nun bereits eine Idee davon, welche Anteile bei dir besonders stark ausgeprägt sind? 

Falls du es genau wissen willst, biete ich eine wissenschaftlich fundierte und evaluierte SIZE Sussess® Analyse auf Basis der Transaktionsanalyse von Eric Berne an. Bei Interesse, lass uns gerne sprechen oder schreibe mir.

Du erfährst du u.a., welcher Persönlichkeits- und Kommunikationstyp du bist, in welche Rollen du im Gespräch gerne mal schlüpfst, was dir dabei Stress macht und wie du das für dich und dein Team zum Positiven verändern kannst. 

Meine Kund:innen sagen oft, dass die Ergebnisse so präzise sind, „als hätte da jemand ein Buch über sie selbst geschrieben“. Vor Jahren habe ich selbst es genauso erlebt. 

Es ist ein faszinierendes Tool für deine Selbstreflexion, das Erkennen noch unentdeckter oder schlummernder  Potenziale, das Entschlüsseln deines Führungs- und Kommunikationsstils, wo du dich im kommunikativen Dramadreieck befindest, wie auch deiner Stressmuster und Möglichkeiten zur Entlastung. Im folgenden Coaching finden wir Wege in (d)eine neue Kommunikations- und FührungsKraft. 

In diesem Sinne, viel Erfolg, ganz so, wie du ihn für dich definierst! 

Herzlichst,
Christine

 

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