Wie du durch Wertschätzung dein Team beflügelst

Es ist inzwischen in aller Munde, dass Wertschätzung, gerade in der Führung – sei es der Führung eines Teams oder eines Unternehmens  – ein sehr wichtiger Faktor ist. 

Wertschätzung ist eines der zentralen Bedürfnisse von Menschen. Sie ist ein wichtiger Faktor für die Bindung und Gewinnung von Mitarbeitenden, wie auch von Kund*innen. 

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Wertschätzung kommt von innen

Wertschätzung baut Verbindung und Verbundenheit auf, denn Menschen wollen respektiert, gesehen, gehört und anerkannt werden. All das steckt in echter Wertschätzung und die kommt von innen. Sie ist nichts Antrainiertes oder Auferlegtes, sie kommt aus tiefster, eigener Überzeugung. 

Wertschätzung bedeutet nicht bedeutet, dass wir alles gut finden oder gutheißen, was andere tun. Es bedeutet, dass wir anderen Menschen mit einem grundsätzlichen Respekt sowie Achtsamkeit gegenübertreten. 

Andersartigkeit respektieren 

Dazu gehört für mich auch, Andersartigkeit zu respektieren, auch wenn wir das in unserer eigenen, inneren Welt nicht gutheißen. Hier rede ich nicht von kriminellen Handlungen oder ähnlichem. Ich meine unser alltägliches Miteinander – sei es privat oder geschäftlich – und in erster Linie spreche ich davon, wie du als Soulful Leaderin oder Leader mit Wertschätzung dein Team und dich selbst beflügeln kannst. 

Versuche den Menschen als Ganzes zu sehen, mit seinem gesamten Wesen, in all seinen Facetten. Vielleicht schaffst du es, Andersartigkeit als wertvolle Ergänzung, als Bereicherung des Teams, als deinen persönlichen Sparringspartner oder als Wachstumschance zu sehen. 

Die passende innere Haltung 

Um echte Wertschätzung überhaupt ausdrücken zu können, brauchen wir die passende innere Haltung. 

Hier ist die Frage: Wie stehst du Menschen grundsätzlich gegenüber?
Wie positiv stehst du deinem Team gegenüber? Hast du vielleicht bereits bestimmte negative Erwartungen an bestimmte Menschen und Situationen, die dann zur sogenannten selbsterfüllenden Prophezeiung werden? Was hindert dich an der ein oder anderen Stelle wertschätzend zu sein oder zu bleiben? 

Deine innere Haltung kreiert dein äußeres Erleben

Meistens ist es unser eigener Standpunkt, den wir glauben, vehement verteidigen zu müssen und dadurch in eine nicht wertschätzende Haltung rutschen. 

Ein Beispiel:

Ein Kunde erzählte mir von zwei Kollegen, die „permanent Mist bauen“, „die sie zu doof sind, um es zu kapieren“ und dann auch noch ständig gegen ihn arbeiten. 

Mal ehrlich: Was soll denn da am Ende sonst herauskommen?!  

Wer innerlich ein „zu doof“ säht, wird auch ein „zu doof“ zurückbekommen und es wird zu einem Anti-Wertschätzungskreislauf. 

Zur Erinnerung:
Deine innere Haltung kreiert dein äußeres Erleben! 

Wenn du hier tiefer eintauchen möchtest, höre dir Episode 12 und Episode 13 an. 

Solltest du in gewissen Fällen eher negativ voreingenommen sein, wird es dir schwerfallen, gerade in schwierigen Situation, der- oder demjenigen in einer wertschätzenden Haltung gegenüberzutreten. 

Versteh mich bitte nicht falsch: Wertschätzung bedeutet nicht alles gutzuheißen und nie Kritik zu üben. Doch hier ist die Frage, ob diese konstruktiv ist oder hier bereits eine Vorverurteilung stattgefunden hat. So nach dem Motto: „Stempel drauf und ab in die Schublade!“ –  Das ist definitiv nicht wertschätzend. 

Der Schlüssel der Wertschätzung im Leadership

Der Schlüssel der Wertschätzung ist, Menschen in ihrer individuellen Persönlichkeit zu respektieren und zu würdigen. Das ist die Voraussetzung für wertschätzendes Führen, Verhalten und Handeln. 

Wichtig:
Das schließt das respektvolle Annehmen und Würdigen unseres Selbst mit ein!  

Die Knigge-Regeln lernen und höflich sein, das kann theoretisch jede und jeder lernen, doch nur, wer sich selbst wahrhaftig wertschätzt, kann auch andere wahrhaftig wertschätzen. Nur was wir selbst tief im Inneren verstanden haben und integrieren, können wir im Außen geben und verkörpern! 

Bei dieser näheren Beleuchtung, ist Wertschätzung also nicht oberflächlich, sondern ehrlich und tiefgründig

Als wahrhaftige Leaderin oder Leader kommst du um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstwert nicht herum. Baue deine innere Haltung, deine emotionalen sowie sozialen Kompetenzen Schritt für Schritt auf und aus. 

Als Leader*in Wertschätzung ausdrücken 

Wenn deine innere Haltung stimmt, wie kannst du dann deine Wertschätzung ausdrücken? Ganz sicher ist dieser Punkt der leichtere und du hast auf Anhieb selbst einige Ideen. Das sind meine:  

  • Schenke deinem Gegenüber Zeit und Aufmerksamkeit
  • Formuliere ein Lob klar und konkret. Sage, was genau dir gefallen hat. 
  • Auch kleine Gesten, wie Bitte und Danke, ein freundlicher Gruß, ein offenes Lächeln, haben eine große Wirkung. 
  • Wo es passt, verschenke kleine, persönliche Aufmerksamkeiten,
    z.B. an deine Kundinnen und Kunden oder zum Geburtstag eines Team-Mitgliedes. 
  • Lass Worten Taten folgen. Gebe Unterstützung, wo sie gebraucht wird. 
  • Behandle Menschen individuell und lasse ihnen nicht nur eine Standardbehandlung zukommen.
  • Sei achtsam, schau genau hin und höre zu, stelle Fragen, interessiere dich für die Menschen in deinem dein Team.  
  • Helfe ihnen, ihre Stärken zu stärken und gebe ihnen Aufgaben und Projekte, wo sie diese einsetzen und sich entfalten können.
  • Wenn du etwas zu kritisieren hast, dann tu das konstruktiv und gebe deinem Gegenüber die Chance zu wachsen.  

Wertschätzung ist eine dauerhaft spürbare Haltung, mit der du anderen Menschen Respekt und Anerkennung entgegenbringst. Sie zeigt sich durch ehrliches Interesse, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit an Menschen. 

In sich gut aufgestellte, reflektierte und emotional kompetente Führungspersönlichkeiten bilden die Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit und stärken das Betriebsklima. Manchmal erfordert das ein Umdenken, die Bereitschaft zur Veränderung und ein Bewegen aus der persönlichen Komfortzone. 

Schau mal, was es bei dir ist. 

Die Wirkung und Wirksamkeit von Wertschätzung 

Wertschätzung als Leitwert im Unternehmen zu integrieren, bedeutet für mich auch mehr Menschlichkeit in das Team und das Unternehmen zu bringen. Und, wie so oft in vorangegangenen Artikeln und Podcast-Episoden erwähnt, letztendlich rechnet sich das. 

Ein positiver als Leitwert im Unternehmen zu integrieren, kann sich entwickeln und dein Team wird regelrecht beflügelt. 

Die Folgen einer wertschätzenden Führung:

  • eine große Motivation 
  • hohe Loyalität (der Mitarbeitenden und Kund*innen)
  • Wohlbefinden und weniger Krankmeldungen
  • emotionale Verbundenheit mit dem Unternehmen 
  • authentische Begeisterung für das Unternehmen
  • Mitarbeitende und Kund*innen werden zu Markenbotschafter*innen und erzählen positiv von ihrem Unternehmen – auch privat.

All das lässt sich letztendlich in Zahlen messen! 

Dazu findest du am Ende des Artikels noch einige Buch-Tipps.

Wertschätzung ist keine Einbahnstraße

Oft höre ich in Unternehmen, wie vehement Wertschätzung von Mitarbeitenden eingefordert wird, doch sie selbst schenken sie ihrer Führungskraft nicht. Das können wir genauso auf Kundinnen und Kunden übertragen. Und das sind wir alle irgendwo. Es ist immer ein Geben und Nehmen. 

Selbstverständlich können wir hier alle mit gutem Beispiel vorangehen und nicht warten, bis es die anderen tun. Dann würde sich nichts verändern.
Doch ist es für dich als Führungskraft wichtig, diesen Aspekt mit in deine Führung einzubeziehen. Denn du hast, genau wie dein Umfeld, Wertschätzung verdient!

Vor Kurzem habe ich einen Social Media Beitrag eines Kollegen gelesen, in dem es genau um dieses Thema ging. Der Verfasser hat ein Gespräch zitiert, das in etwa so ablief, wie ich sie auch schon innerhalb des ein oder anderen Coachings erlebt habe:  

 

Coach: Was führt zu deiner Unzufriedenheit?

Coachee: Ich erhalte keine Wertschätzung durch meine Führungskraft!

Coach: Hast du das bereits einmal offen gespiegelt?

Coachee: Hmm…. Nein.

Coach: Was hält dich davon ab?

Coachee: Keine Ahnung! Aber meine Führungskraft muss das doch merken und auf mich achten!

Coach: Woher kommt dieser Anspruch?

Coachee: Na, also, meine Führungskraft muss ihren Job machen. Dafür bekommt sie schließlich ihr Gehalt.

Coach: Wie würde der letzte Satz auf dich wirken, wenn die Führungskraft genau das zu dir sagt?

So ein Perspektivenwechsels kann manchmal ein kleines Wunder bewirken! …Lassen wir es einfach mal so stehen.
(Und Danke an den unbekannten Verfasser! Melde dich gerne, falls du das hier liest und ich ergänze hier den Namen.)

Wie drückst du bisher deine Wertschätzung aus? 

An dieser Stelle interessiert mich brennend, wie du das bisher handhabst und wie du dein Team wertschätzt? Welche Erfahrungen hast du bereits mit diesem Thema gemacht?

Schreibe mir doch mal ein Kommentar unter den aktuellen Post auf einem der Social Media Kanäle und inspiriere auch andere damit. (Die Links findest du ganz unten im Footer.) 

Wie kann Wertschätzung uns beflügeln? 

Wie auch immer: Sicher hast du selbst schon erlebt, wie sehr Wertschätzung beflügelt! 

Ein paar ehrlich anerkennende Worte von der Chefin, das Lob eines Kunden, ein schönes Feedback von Kolleg*innen, ein wertschätzendes Gespräch mit einer guten Freundin oder einem Freund, ein kleines Präsent als Dankeschön beim letzten Einkauf in deinem Lieblings-Modehaus. All das drückt Wertschätzung aus und fördert ein gutes Miteinander. 

Den meisten Menschen ist es wichtiger, sich bei der Arbeit wertgeschätzt zu fühlen, als ein hohes Gehalt zu bekommen. 

Wertschätzung sollte einen noch größeren Stellenwert im Business erhalten, zumal inzwischen bekannt ist, wie groß der Einfluss einer wertschätzenden Führung auf die Leistungsbereitschaft und Teamarbeit ist

Das wirkt sich unmittelbar auf das Arbeitsklima aus, die Mitarbeitenden identifizieren sich mehr mit dem Unternehmen und stehen der Führungskraft loyaler gegenüber, die Motivation steigt und beflügelt das Team. 

Ich lege es dir sehr ans Herz, dich mit deiner inneren Haltung dem Thema gegenüber auseinander zu setzen und dann zu überlegen, wo und wie du bereits Wertschätzung ausdrückst und was du zukünftig noch verändern möchtest. 

Sei als Leader*in ein Vorbild für andere 

Wir dürfen durchaus in Vorleistung gehen, unsere Wertschätzung zeigen und Vorbild für andere sein. Ein Zeichen setzen, Wertschätzung etablieren und zur Selbstverständlichkeit machen. 

Also, ich wertschätze jetzt zuallererst einmal DICH, da du hier bist, bis hierher gelesen hast und bereit bist, dich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

In diesem Sinne, gebe und genieße Wertschätzung, lebe sie aufrichtig und offen und schaue, was passiert!

Herzlichst
Christine

 

Buch-Tipps:

  • Menschlichkeit rechnet sich – Warum Wertschätzung über den Erfolg von Unternehmen entscheidet von Stephan Brockhoff u. Klaus Panreck 
  • Das Wunder der Wertschätzung von Reinhard Haller
  • Die Kraft der Wertschätzung von Eva Wlodarek

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